Wahlplakate verschiedener Parteien hängen an Straßenlaternen teilweise übereinander. Rundherum stehen Passanten. © Imago Foto: penofoto

Parteien in Schleswig-Holstein im Wahlkampf-Endspurt

Stand: 06.05.2022 20:24 Uhr

Bis zuletzt buhlen die Parteien um die Gunst der Wählerinnen und Wähler. Einige Spitzenkandidaten haben dafür Unterstützung aus der Bundespolitik bekommen. Wir fassen den Endspurt im Landtagswahlkampf zusammen.

Die Politik in Schleswig-Holstein hat kaum noch ein anderes Thema. Am Sonntag wählen die Menschen einen neuen Landtag und entscheiden über die kommende Landesregierung. Bei letzten Wahlkampfauftritten versuchen die Parteien noch Wählerstimmen zu gewinnen.

Günther an kleinen Wahlkampfständen unterwegs

Der amtierende Ministerpräsident Daniel Günther ist im Wahlkampfendspurt eher an den kleineren Wahlkampfständen unterwegs. Neumünster, Laboe, Owschlag, Eckernförde oder Kiel: häufig ist der CDU-Mann in Innenstädten oder vor Einkaufspassagen zu finden. "Das habe ich mir ja auch genau so gewünscht, dass wir auf Marktplätzen unterwegs sind, dass man direkten Kontakt hat, nicht nur Reden hält, sondern auch direkte Gespräche führt", sagte Günther bei einem Wahlkampftermin in Neumünster.

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Ein rotes Wahlkreuz neben einem roten Buntstift. © fotolia Foto: Patrick M. Pelz

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Auch SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller ist im Land unterwegs. Am Freitag machte er eine Abschlusskundgebung auf dem Kieler Rathausplatz. Vor rund 1.200 Menschen warb er erneut für seine Themen wie beispielsweise die Mietpreisbremse oder kostenfreie Kita. "Das ist das, was jetzt gerade passiert, dass die Menschen fragen: Wie geht dieses Land weiter? Wo wollen wir uns hin entwickeln? Und sie merken, dass die SPD mit dem Fokus auf Sozial, Digital, Klimaneutral sehr gute Antworten hat", sagte Losse-Müller.

Wahlkampf-Unterstützung bekam der SPD-Spitzenkandidat in Schleswig-Holstein von Bundeskanzler Scholz. Begleitet wurde dessen Auftritt von etwa 50 Kritikern. Sie skandierten unter anderem "Hau ab" oder "Lügner".

Grüne werben für starkes Ergebnis abseits von Jamaika

In Neumünster haben am späten Freitagnachmittag rund 400 Menschen den Wahlkampfendspurt der Grünen verfolgt. Die Grünen-Spitzenkandidatin Heinold bekam bei der Veranstaltung auf dem Großflecken Unterstützung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. "Wer grüne Politik möchte, muss auch grün wählen", sagte Heinold. Ihre Sorge sei, dass viele, die eine Fortsetzung der Jamaika-Koalition wollen, CDU wählen könnten. Damit könnte es laut Heinold am Ende für Schwarz-Gelb reichen. Habeck forderte die jubelnden Anhänger in Neumünster auf, beide Stimmen den Grünen zu geben.

FDP wird von Bundesfinanzminister unterstützt

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Jemand hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist ein Kästchen zu sehen, in dem mit einem blauen Stift ein Haken gemacht wird. © istockphoto.com/AndreyPopov Foto: AndreyPopov/bluejayphoto/Peter Schreiber-Media

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Am Freitagabend läutete auch die FDP die letzte Phase des Wahlkampfes ein. Spitzenkandidat Bernd Buchholz gab sich in Neumünster optimistisch und hofft weiter auf eine Regierungsbeteiligung, gern auch in einer Jamaika-Koalition: "Die Stimmung für die FDP ist gut und ich bin guter Dinge, dass wir jetzt noch auf den letzten Metern viele Unentschlossene überzeugen, die FDP zu wählen." Nie seien die Chancen besser, die Wirtschaftskraft des Landes zu stärken, sagte Buchholz.

Bundesfinanzminister Christian Lindner, der zur Wahlkampfunterstützung nach Neumünster gekommen war, sagte, die Wahl in Schleswig-Holstein sei gelaufen. Daniel Günther werde Ministerpräsident bleiben. Entscheidend sei, mit wem er regiere. Mit der FDP gebe es eine Koalition der Mitte.

AfD zuversichtlich

Auch AfD-Spitzenkandidat Jörg Nobis zeigte sich zuversichtlich, dass die Partei wieder in den Landtag einzieht. Umfragen sehen die AfD bei fünf bis sechs Prozent. Die Wahlkampf-Bilanz des Spitzenkandidaten fällt gemischt aus: "Wir haben versucht Straßenwahlkampf zu machen. Das lief unterschiedlich gut und hängt von der Stadt ab. In Kiel und Lübeck war es schwieriger." Nach Nobis Angaben seien in einigen Städten AfD-Wahlplakate zerstört worden.

SSW stellt zehn Forderungen auf

Der Südschleswigsche Wählerverband hat zum Ende des Wahlkampfes zehn Forderungen formuliert. SSW-Spitzenkandidat Lars Harms richtete diese an die künftige Landesregierung. Dabei ging es ihm vor allem darum, dass das Leben in Schleswig-Holstein bezahlbar bleiben müsse. "Wir wollen ein Tariftreuegesetz, damit für öffentliche Aufträge eben auch vernünftige Löhne gezahlt werden. Und wir sagen eben auch noch, dass die Kindertagesstättenbeiträge gesenkt werden", sagte Harms.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 06.05.2022 | 19:00 Uhr

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