Das Flensburger Amtsgericht. © NDR
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AUDIO: Messerstecher aus Kappeln erhält Bewährungsstrafe (1 Min)

Landgericht Flensburg: Urteil gegen 23-Jährigen aus Kappeln

Stand: 27.02.2023 21:08 Uhr

Das Landgericht Flensburg hat am Montag einen 23-Jährigen zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er stand vor Gericht wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung an seinem ehemaligen Chef.

Das Gericht sah es nach Angaben eines Sprechers als erwiesen an, dass der junge Mann in Kappeln an der Schlei (Kreis Schleswig-Flensburg) seinen Ex-Chef niedergestochen hat. Grund war demnach Streit um Geld: Als der Arbeitgeber den 23-Jährigen aus seinem Hotel werfen wollte, hat dieser mehrfach mit einem Messer zugestochen. Den Verurteilten erwarten zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung und 60 Stunden gemeinnützige Arbeit.

Landgericht: Hotelier hat Geflüchtete ausgenutzt und bedroht

Nach Angaben des Gerichtssprechers war der 23-Jährige zuvor nie als aggressiv aufgefallen. Daher zeigte sich die Kammer davon überzeugt, dass er eine solche Tat nicht wiederholen werde. Einigen Zeugenaussagen zufolge soll der Hotelier in der Vergangenheit Geflüchtete als Arbeitskräfte ausgenutzt und ihnen gedroht haben.

Bei einem Vorfall soll der Hotelier handgreiflich geworden sein. Der Angeklagte sei selbst afghanischer Staatsangehöriger und dabei gewesen, wie der Gerichtssprecher mitteilte. Nach Auffassung des Gerichts hatte er dies bei seiner Tat im Hinterkopf. Als sein Ex-Chef an dem Tag im Mai auch gegen ihn körperlich geworden sei, hat der Angeklagte nach Auffassung des Gerichts das Messer eingesetzt. Geplant hatte er dies laut Gericht aber nicht.

Täter flüchtete nach Tat bis nach Frankreich

Laut Gerichts ging es in der Auseinandersetzung um einen Betrag von 110 Euro, die der junge Mann am 30. Mai 2022 zurück verlangt hatte. Als der damals 57-Jährige Hotelier den Angeklagten des Hauses verweisen wollte, habe dieser unvermittelt mehrfach mit einem Messer auf den Mann eingestochen. Das Opfer, sein ehemaliger Chef, musste notoperiert werden und überlebte. Der 23-Jährige floh daraufhin und wurde zwei Wochen nach der Tat nach umfangreicher Fahndung in Frankreich gefasst.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 27.02.2023 | 20:00 Uhr

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