Kraftfahrtbundesamt nimmt Prüflabor in Betrieb
Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg rüstet auf: Am Donnerstag wurde in Harrislee (Kreis Schleswig-Flensburg) das neue Prüflabor eröffnet.
Zwölf Millionen Euro hat der Neubau samt modernster Anlagetechnik gekostet. Geprüft werden dort die Abgaswerte. Dafür hat das KBA zwei spezielle Kammern bauen lassen. Das Amt kann jetzt nach eigenen Aussagen unabhängiger arbeiten. "Dieses Prüflabor ist ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte des KBA", sagte Kraftfahrtbundesamt-Präsident Richard Damm. Die Marktüberwachung durch das KBA erhalte mit dem Labor eigene Messtechnik, die unter anderem im Bereich der Abgasmessungen zum Einsatz kommen werde.
Modernste Technik für Abgasmessungen
Kernstück des Labors in Harrislee sind zwei Rollenprüfstände für Abgasmessungen, die neben Fahrzeugprüfungen auch zur Kalibrierung der KBA-eigenen mobilen Abgasmessgeräte (PEMS) herangezogen werden. Auf den Prüfständen können bei Temperaturen zwischen minus 20 Grad Celsius bis plus 40 Grad Celsius Messungen vorgenommen werden. Darüber hinaus ist das Labor mit modernster Messtechnik und mit Klima- und IT-Anlagen ausgestattet. In einem speziellen Raum können zudem sogenannte Verdunstungsemissionen - beispielsweise Ausdünstungen von verbauten Kunststoffen oder Lacken - gemessen werden.
Nicht mehr auf externe Prüfungen angewiesen
Das Bundesverkehrsministerium hatte den Aufbau eigener staatlicher Prüfstände im Zusammenhang mit dem Diesel-Abgasskandal veranlasst. Zudem wurde 2017 im KBA die Abteilung Marktüberwachung gegründet. Dadurch kann die Behörde eigene Untersuchungen an bereits auf dem Markt befindlichen Fahrzeugen anstellen und ist nicht mehr auf externe Prüfungen angewiesen.
