Neumünsters Innenstadt nicht länger "gefährlicher Ort"
Immer häufiger war es in Neumünster zu Raubstraftaten und Diebstählen gekommen. Im August reagierte die Polizei und erklärte fast den gesamten Innenstadtbereich als "gefährlichen Ort". Dies ermöglichte ihr zum Beispiel das anlasslose Durchsuchen von Personen - mit Erfolg.
Von kommenden Montag (14.11.) an wird der Innenstadtbereich von Neumünster nicht länger als "gefährlicher Ort" eingestuft. Das hat die Polizei von Neumünster am Freitag mitgeteilt. Seit Mitte Oktober waren im Bereich Rencks Park sowie Großflecken mehr Beamte unterwegs als üblich. Innerhalb des "gefährlichen Orts" war es ihnen außerdem möglich, Personen auch ohne Gründe durchsuchen zu dürfen. Laut Polizei habe das Konzept gegriffen.
Allein die Anzahl der Raubüberfälle im Bereich Rencks Park und Großflecken ist nach Angaben der Polizei deutlich zurückgegangen. Im August hatte es dort noch 20 Fälle gegeben - im Oktober waren es nur noch drei. Diese Entwicklung war der Polizei Anlass genug, um die Einstufung "gefährlicher Ort" für die Innenstadt Neumünsters aufzuheben.
Erleichterung bei Neumünsters Bürgermeister
"Wir haben diese akute Gefahrenlage tatsächlich in den Griff gekriegt", sagte Tobias Bergmann, Bürgermeister in Neumünster, NDR Schleswig-Holstein. "Das ist natürlich eine erste Erleichterung. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir der Bevölkerung und auch den entsprechenden Straftätern gezeigt haben: Wir lassen uns das hier nicht gefallen. Wir greifen da durch", meinte der SPD-Politiker weiter. Seine eindringliche Warnung: Neumünster sei nicht der Ort, wo sich solche Gruppen niederlassen sollten.
Polizei bleibt präsent - Videoüberwachung in Planung
Damit es nicht wieder zu einer Häufung von Straftaten kommt, will die Polizei ihre erhöhte Präsenz im Innenstadtbereich zunächst aber beibehalten. Darüber hinaus plant die Stadt für das kommende Jahr an einigen Orten im Rencks Park und in der Innenstadt, Videokameras aufzustellen. Das müsse allerdings noch datenschutzrechtlich geprüft werden, so Bürgermeister Bergmann.
