Geretteter Seeadler fliegt mit GPS-Sender über SH
Der Verein Seeadlerschutz und das Wildtier- und Artenschutzzentrum haben einen schwer verletzten Seeadler aufgepäppelt. Nun läuft das erste Telemetrieprojekt mit einem Seeadler in SH.
Seeadler "Taipa" zieht wieder seine Kreise über den Gewässern und Feldern im Norden Schleswig-Holsteins. Der Verein Seeadlerschutz Schlei aus Sönderby in der Gemeinde Rieseby (Kreis Rendsburg-Eckernförde) hat das Tier aufgepäppelt und frei gelassen.
Als "Taipa" im August vergangenen Jahres mit einem gebrochenen Flügel gefunden wurde, waren seine Überlebenschancen zunächst nicht allzu hoch, berichtet der Verein Seedalerschutz. Der Verein und Christian Erdmann vom Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop (Kreis Pinneberg) kümmerten sich jedoch, warben Spenden ein - und fanden Veterinäre, die den Adler operierten.
Mit GPS-Sender unterwegs
"Taipa" sollte nun schnell wieder in die Freiheit entlassen werden - mit GPS-Sender. Denn die Verantwortlichen wollten das erste Telemetrieprojekt mit einem Seeadler in Schleswig-Holstein umsetzen. Die Kosten des Senders, immerhin 1.400 Euro, kamen über Spenden rein. "Nun wurde 'Taipa' also mit dem GPS-Sender ausgestattet und wir können fortan sehen, wo er sich aktuell aufhält und ob er sich bewegt. Mit Ulrich Voigt von der Tierärztlichen Hochschule in Hannover fanden wir einen Projektpartner. Ein zusätzlicher Seeadler nimmt ebenfalls an dem Telemetrieprojekt teil", schreibt der Verein Seeadlerschutz in einer Mitteilung. Die Daten sollen später Aufschluss darüber geben, wo die Flugrouten der Seeadler verlaufen - vor allem in Hinblick auf bestehende und geplante Windparks.
Von Tag zu Tag weitere Strecken
Nachdem die Verantwortlichen "Taipa" auf einer Wiese an der Koseler Au samt GPS-Sender in die Freiheit entließen, wollte der Adler "offensichtlich noch nicht so recht an seine Freiheit glauben. Von Tag zu Tag legte er aber größere Strecken zurück und übernachtete sicher in hohen Bäumen", schreibt der Verein.
Wo genau sich das Tier aktuell aufhält, verrät der Verein nicht, denn Seeadler haben viele Feinde unter den Menschen. Nur soviel: Der GPS-Sender funkt, "Taipa" scheint es gut zu gehen - und "wenn alles weiterhin gut verläuft, erhalten wir drei bis fünf Jahre lang stündlich einen Aufenthalts- und Bewegungsnachweis über den angebrachten Sender."
