Gastro-Branche in SH erwartet gutes Weihnachtsgeschäft
Nach dem Lockdown im vergangenen Jahr können Weihnachtsfeiern wieder stattfinden. Deren "Saison" beginnt nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbandes (DeHoGa) Schleswig-Holstein Mitte November - und dauert wohl etwas länger.
Es herrsche offenbar eine große Sehnsucht nach Weihnachtsfeiern, sagen viele DeHoGa-Kreisvorsitzende in Schleswig-Holstein. Die meisten von ihnen sprechen von einer leichten Überbuchung. Wo es etwas weniger Buchungen als sonst und ein paar Lücken gibt, da rechnen die Restaurants und Gaststätten auch ohne Weihnachtsfeier von Firmen oder Vereinen mit Gästen, die einfach so essen gehen wollen.
Kleine Gruppen bis in den Januar hinein
Die Feiern allerdings werden vielerorts anders ausfallen als sonst. Laut DeHoGa teilen zahlreiche Betriebe ihre Belegschaft in mehrere kleine Gruppen auf, vermutlich aus Sorge um eine Verbreitung des Coronavirus. Das hat für Gastwirte den Vorteil, dass es auch für die Zeit nach Weihnachten Buchungen gibt - bis in den Januar hinein.
Nach späten Anmeldungen muss es schnell gehen
Organisatorisch stehen Gastwirte allerdings vor Herausforderungen: Denn aufgrund der unsicheren Corona-Lage haben viele Firmen und Vereine ihre Feiern spät, also erst Mitte Oktober angemeldet. Trotzdem winkt nach Angaben des DeHoGa ein ziemlich gutes Geschäft - vorausgesetzt, die Corona-Entwicklung macht den Gastwirten nicht wieder einen Strich durch die Rechnung.
Auslastung noch lange nicht wie in der Vor-Corona-Zeit
Das Vorweihnachtsgeschäft soll wieder Leben in die großen Säle der Landgasthöfe bringen - auch in den von Elsbe Paulsen in Wöhrden im Kreis Dithmarschen. Ein Drittel ihrer Einnahmen bezieht Elsbe Paulsen mit den Fest-Gesellschaften in der Adventszeit. Doch die Corona-Zahlen steigen wieder - und damit kommen auch die Sorgen zurück: Else Paulsen erinnert sich an die sonst üblichen weihnachtlichen Buffets, immer mittwochs und donnerstags: "So mit 140 Personen hier bei uns im Saal. Dann ist hier alles weihnachtlich geschmückt, die sind immer ausverkauft. Und wir haben in dieses Jahr gesagt: wir machen sie nicht! Weil wir einfach bange sind, dass wir die ganze Ware einkaufen, man muss ja rechtzeitig einkaufen, gerade für die Weihnachtszeit, und wir das alles dann wieder liegen haben."
Angst vor den wirtschaftlichen Folgen
Was die Vereinsfeierrn angeht, ist in Elsbe Paulsens Gasthof an eine Auslastung wie vor Corona im ist nicht zu denken: Abstände müssen weiter eingehalten werden, die Bestuhlung ist nur zur Hälfte möglich. Das ständige Desinfizieren, Masketragen, die Kontrolle der Impfnachweise fressen Zeit und Energie. Wenn das Geschäft langfristig wegbricht, könnte es wieder eng werden, fürchtet die Wirtin: "Dann ist erstmal wieder aus. Es ist nicht so, dass der Ofen bei uns ganz aus ist, aber dann sitzen wir erstmal wieder da. Dann geht das wieder los: Kommen Hilfen, wird weiter gemacht?"
