Erdbeersaison startet ungewöhnlich früh
Durch den Einsatz von Folientunneln können schon die ersten Erdbeeren geerntet werden. Doch dieses Jahr werden die Sommerfrüchte deutlich teurer werden.
Die ersten Erdbeeren in Schleswig-Holstein sind reif. Trotz der kalten Nächte im März und April habe die Sonne die Erdbeeren in den begehbaren Folientunneln sehr gut erwärmen und die frühe Reife ermöglichen können, teilte die Landwirtschaftskammer am Donnerstag in Grömitz (Kreis Ostholstein) mit. So können sie bereits zu diesem vergleichsweise frühen Zeitpunkt vermarktet werden. Die Landwirte verkaufen die Sommerfrüchte schon so früh, weil Beeren aus Spanien, den Niederlanden oder Italien bereits auf den Markt sind - und die Erdbeerbauern aus Schleswig-Holstein da mithalten wollen.
Vlies schützte vor Frost
Die meisten Erdbeeren seien mit Vlies geschützt gewesen, so dass der Frost keinen Schaden anrichten konnte. Im Herbst hätten die Beeren genug Blüten gebildet. "Daher rechnen wir in Schleswig-Holstein mit einem guten Ertrag", sagte Kammerpräsidentin Ute Volquardsen. Insgesamt rechnet sie in dieser Saison mit rund 12.000 Tonnen Erdbeeren.
50 Cent mehr pro Pfund
Für die Schale mit Früchten müssen die Schleswig-Holsteiner in diesem Jahr aber deutlich mehr bezahlen als in den Vorjahren. Aufgrund der gestiegenen Energiekosten, Löhne und Logistikkosten rechnet die Landwirtschaftskammer mit rund 50 Cent höheren Preisen pro Pfund. Zum Beginn der Saison, wenn das Angebot noch klein ist, kostet die 500-Gramm-Schale demnach zwischen fünf und sechs Euro. In der Hauptsaison werden die Preise sinken.
Kreis Herzogtum Lauenburg ist der Erdbeerkreis
In Schleswig-Holstein wurden Erdbeeren zuletzt von 82 Betrieben auf einer Freilandfläche von insgesamt 935 Hektar erzeugt. Die größten Flächen liegen in den Kreisen Herzogtum Lauenburg (200 Hektar), Plön und Ostholstein (200 Hektar). 2021 wurde aufgrund feucht-warmer Witterung ein sehr niedriger Durchschnittsertrag von 78,8 Dezitonnen pro Hektar erzielt. Es konnten nur rund 5.950 Tonnen geerntet werden.
Viele Erdbeererzeuger setzen auf die Direktvermarktung: In Hofläden oder Verkaufsständen an verbrauchernahen Standorten bieten sie die Früchte pflückfrisch an. Zudem setzen viele Erzeuger auf Selbstpflücken. Auf Erdbeerfeldern können die Verbraucher die Früchte selber ernten und probieren.
