Abwrackprämie für Ostsee-Fischkutter floppt
Die Abwrackprämie für Fischkutter kommt bei den Ostsee-Fischern nicht gut an. Nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein wurden bislang kaum Anträge dafür gestellt.
Die Prämie vom Bund und der EU sollten Fischer bekommen, die ihre Kutter stilllegen und abwracken lassen. So soll die Flotte verkleinert werden, damit sich die Bestände von Dorsch und Hering erholen können. Von insgesamt 80 Kuttern von Haupterwerbs-Fischern sollen allerdings nur zwei abgewrackt werden. Das hat das Landwirtschaftsministerium in Kiel auf Anfrage mitgeteilt. "Wir hätten uns natürlich mehr Anträge gewünscht", sagte ein Sprecher.
Abwrackprämie lohnt sich für Fischer nicht
"Das ist alles gut gemeint, aber schlecht gemacht", meinte ein Fischer. Das Problem für viele Betriebe: Von der Prämie wird nach Vorgaben der EU die Summe abgezogen, die ein Fischer in den vergangenen Jahren bereits als Ausfallzahlung für sogenannte Stillliegezeiten bekommen hat. Möglicherweise würden dann nur einige Zehntausend Euro übrig bleiben - im schlimmsten Fall droht ein Minusgeschäft. Deshalb rechnet sich das für viele Betriebe nicht, erklärt der Landesfischereiverband.
Das Ministerium will nun mit dem Küstennachbarn Mecklenburg-Vorpommern, dem Bund und den Fischern darüber beraten, wie das Problem gelöst werden kann.
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