1.700 Jahre jüdisches Leben: Aktionen in Schleswig-Holstein
Jüdische Festtage, koscheres Essen und viel Musik: Bundesweit wird in diesem Jahr 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland gefeiert. Auch in Schleswig-Holstein ist einiges geplant.
Kultusministerin Karin Prien (CDU) und der Beauftragte für jüdisches Leben in Schleswig-Holstein Peter Harry Carstensen haben am Dienstag in einem digitalen Pressegespräch den Startschuss für das Jubiläumsjahr gegeben. Jüdisches Leben soll langfristig als selbstverständlicher Bestandteil der Gesellschaft gesehen werden.
Es gäbe immer noch viele Deutsche, die jüdisch sein als etwas fremdes empfinden, sagte Karin Prien - die selber jüdische Wurzeln hat. "Jeder hat eine Meinung über Juden, kaum einer kennt einen", so Prien. "Die schlimmsten antisemitische Vorfälle, von denen ich in Schleswig-Holstein weiß, haben an einer Schule stattgefunden, an der es keinen jüdischen Schüler gibt."
Eröffnung der Carlebach-Synagoge im Sommer
Zum Jubiläumsjahr hat das Kultusministerium eine eigene Website erstellt. Unter dem Motto "Shalom und Moin" sind für dieses Jahr mehr als 130 Veranstaltungen geplant, um jüdisches Leben näher kennenzulernen. Dazu gehören Ausstellungen, Vorträge und Diskussionsrunden. Das Highlight soll die Wiedereröffnung der sanierten Carlebach-Synagoge in Lübeck Mitte August werden. Das jüdische Gotteshaus wurde sechs Jahre lang saniert. Wegen der Corona-Pandemie musste die Eröffnung im vergangenen Jahr verschoben werden.
Welche Veranstaltungen aber tatsächlich vor Ort stattfinden können und welche - wegen der Pandemie - ins Internet verlegt werden, ist im Moment noch nicht klar.
