Corona-Folgen: Enercon erhält halbe Milliarde Euro vom Bund
Deutschlands größter Windkraftanlagen-Hersteller Enercon bekommt Staatshilfen, um liquide zu bleiben. Mithilfe des Kredits soll das Unternehmen aus Aurich Verluste durch die Corona-Pandemie abfedern.
Die 500 Millionen Euro Hilfen kommen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), aus dem bereits Konzerne wie TUI und Lufthansa gestützt wurden. Enercon habe seit zwei Jahren insbesondere mit gestörten Lieferketten und fehlenden Bauteilen zu kämpfen, sagte ein Sprecher dem NDR in Niedersachsen.
Bestellte Windkraftanlagen können nicht ausgeliefert werden
Auf den Werkshöfen in Aurich und Magdeburg lagerten zahlreiche Einzelteile, die wegen fehlender anderer Teile aus Asien nicht zusammengebaut werden könnten. "Das geht bis in die kleinste Schraube", sagte der Enercon-Sprecher. Rund 100 bestellte Windkraftanlagen könnten nicht ausgeliefert werden, weil sie nicht fertig würden. Vorher würden sie allerdings auch nicht bezahlt. Pro Anlage bedeute das fehlende Einnahmen von rund vier bis fünf Millionen Euro, so der Sprecher weiter. Die 500 Millionen Euro Staatshilfe würden zum Abfedern genügen, bis sich der Containerstau gelöst habe.
Windenergie-Krise traf Enercon schwer
Bereits vor Beginn der Pandemie hatte Enercon aufgrund der Krise in der Windenergie-Branche finanzielle Schwierigkeiten. 2019 hatte das Unternehmen angekündigt, in den folgenden Jahren rund 3.000 Stellen abbauen zu wollen. Enercon beschäftigt weltweit rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.