Fit fürs Ocean Race: Herrmanns Malizia wieder im Wasser und Crew-Modus
Boris Herrmanns Malizia - Seaexplorer ist zurück im Wasser und für das Ocean Race Europe umgebaut. Die Hightech-Rennyacht des Hamburgers segelt wieder im Crew-Modus und hat jetzt auch ein hybrid-elektrisches Antriebs- und Energiesystem.
Bei der Vendée Globe segelte Herrmann solo um die Welt, jetzt ist wieder Teamwork an Bord der Malizia - Seaexplorer gefragt. Bei dem in Kiel startenden Ocean Race Europe, dem Saisonhöhepunkt für das Team Malizia, wird ab dem 10. August eine fünfköpfige Besatzung (vier Segler und ein Reporter) auf der Imoca-Rennyacht segeln und leben.
Umbau auf Crew-Modus
Für die Solokonfiguration hatte "Boris einen großen, bequemen Hängesessel im Cockpit, den wir entfernt haben, um mehr Platz für die Crew zu schaffen", erklärte Co-Skipper Will Harris. "Wir werden Bänke haben, wie wir sie beim Ocean Race hatten, so dass wir an den Seiten des Cockpits sitzen und sie verstauen können, wenn wir sie nicht brauchen. Gleichzeitig haben wir in der Achterkabine weitere Kojen eingebaut, die sehr bequem sind und einen direkten Zugang zum Cockpit haben."
Darüber hinaus wurde der Sitz des Navigators weiter nach hinten verlegt. So ist zum einen mehr Platz für die Crew und zum anderen ist der Navigator zentraler positioniert, um mit seinen Teammitgliedern gut kommunizieren zu können. "Dies ist eine wirklich gute Einrichtung für die kurzen, intensiven Etappen des Ocean Race Europe, um schnell auf Veränderungen und auf die Wünsche des Navigators reagieren zu können", so Harris.
Neue Foils für die Malizia
Neue "Flügel" hat die Malizia - Seaexplorer ebenfalls verpasst bekommen. "Wir haben unser Foil-Design in Version 3 installiert, das wir bereits im letzten Jahr ein wenig genutzt haben", berichtete Skipper Herrmann.
Bei der Vendée Globe, die der Hamburger als Zwölfter beendete, war die Malizia noch mit der Vorgängerversion in See gestochen, "weil ich das Gefühl hatte, dass wir die neuen Foils unter so anspruchsvollen Bedingungen wie im Südpolarmeer nicht genug getestet hatten. Aber der Plan war immer, sie für die Saison 2025 vollständig einzuführen, und genau das haben wir getan."
Zudem hat das Team einige Segeländerungen vorgenommen und nun unter anderem einen neuen, flacheren Spinnaker an Bord.
Hybrider Elektroantrieb ersetzt Dieselmotor
Wind ist natürlich die Antriebsart Nummer eins für Imoca-Rennyachten. Einen Motor müssen die Boote trotzdem haben, für das An- und Ausdocken und auch für das Aufladen der Energiesysteme, wenn Solar- und Wasserkraft nicht ausreichen. Die Malizia verfügt nach dem Umbau nun über einen hybriden Elektroantrieb, um weitgehend unabhängig von Diesel zu sein.
Schöner Nebeneffekt: Das Hybridsystem ist leichter als ein herkömmlicher Dieselmotor, was sich positiv auf die Rennleistung der Malizia auswirken soll.
Erste Regatta die "La Course des Caps"
Nach einigen Test- und Trainingseinheiten vor Lorient steht für Herrmann und Co. mit der "La Course des Caps" rund um die Britischen Inseln (24. Juni bis 6. Juli, Start und Ziel in Boulogne-sur-Mer) die erste große Regatta an. Anfang August wird es dann ernst, wenn in Kiel der Startschuss für das Ocean Race Europe fällt.
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