Tonne: Rückkehr zum Präsenzunterricht ab März geplant
Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat am Dienstag skizziert, wie die Rückkehr in Schulen und Kitas erfolgen soll. Außerdem kündigte er besseren Infektionsschutz und freiwillige Tests an.
Nach Angaben von Tonne sollen die derzeitigen Regeln bis Ende Februar weiterlaufen. Das heißt, dass lediglich für Grundschüler und Abschlussklassen das Szenario B mit Wechselunterricht gilt. Alle anderen Schülerinnen und Schüler lernen vorerst weiter von zu Hause aus. Eine Notbetreuung bis Klasse 6 bleibt bestehen. Auch die Präsenzpflicht ist weiter ausgesetzt. Die Eltern können also selbst entscheiden, ob ihr Kind am Wechselunterricht teilnehmen soll. Kitas bieten vorerst weiterhin nur eine Notbetreuung mit maximal halben Gruppengrößen an, sind im Grundsatz aber geschlossen. Kindertagespersonen können bis zu fünf Kindern betreuen.
Rückkehr zum Präsenzunterricht in drei Schritten
Ab März strebt Tonne abhängig von den Infektionszahlen eine schrittweise Rückkehr zum Präsenzunterricht an. Bis zu den Osterferien soll Wechselunterricht nach dem Szenario B erteilt werden. An den weiterführenden Schulen müssen alle Schülerinnen und Schüler bis zum Einnehmen ihres Platzes eine Maske tragen. Im dritten Schritt steht dann nach den Ferien der Einstieg in einen inzidenzbasierten Stufenplan an. "Wir wollen damit für Planbarkeit und Verlässlichkeit sorgen und eine Perspektive bieten", sagte Tonne. Damit seien aber noch nicht alle Probleme gelöst.
Weitere Verbesserungen geplant
In Rahmen seiner "10-Punkte-Agenda" kündigte Tonne zudem eine Verbesserung des Infektionsschutzes in den Schulen und Kitas sowie freiwillige Testangebote für die Beschäftigten an. Weiterentwickelt werden sollen zudem die Digitalisierung und das Distanzlernen. Mit Blick auf Prüfungen und versäumten Lernstoff machte Tonne deutlich, dass sich niemand sorgen müsse. Es werde eine Fokussierung auf Kernkompetenzen geben und das freiwillige Wiederholen von Klassen ermöglicht, so der Kultusminister.
Tonne fordert Kraftakt für Schüler und Kinder
Tonne hatte im Vorfeld der Bund-Länder-Gespräche am Mittwoch einen gemeinsamen Kraftakt für Schüler und Kinder gefordert. "Seit Wochen leisten die Kinder und Jugendlichen einen Riesenbeitrag im Lockdown. Die Kontaktbeschränkungen und dass alles an Sport und Hobbys wegfällt, trifft junge Menschen besonders in ihrer Entwicklung", sagte der Minister. Er appellierte an Bund und Länder, gemeinsam zu beraten, wie Lernrückstände kompensiert und psychosoziale Belastungen abgefedert werden können.
"Die Konsequenzen dürften für die Kinder immens sein"
Zudem forderte Niedersachsens Kultusminister finanzielle Hilfen vom Bund für Ferienbetreuung, zusätzliche Lernangebote, Hausaufgabenhilfe und Corona-Tests für Lehrkräfte und Erzieher. "Wir greifen der Wirtschaft und den Unternehmen zu Recht unter die Arme, da sollte es uns als Gesamtgesellschaft nicht zu teuer sein, die Kinder und Jugendlichen zu stärken und Schaden von ihnen abzuwenden." Er erwarte jetzt mehr Engagement vom Bund, "denn die Konsequenzen wochenlanger Schul- und Kitaschließungen dürften für die Kinder immens sein."
