Notruf mehrfach missbraucht? Anrufer erneut vor Gericht
Am Landgericht Bückeburg beginnt heute der Berufungsprozess gegen einen Mann, der mehrfach den Notruf missbraucht haben soll. Er löste laut erster Instanz ohne Anlass Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst aus.
Im November vergangenen Jahres hatte das Amtsgericht Stadthagen den Anrufer wegen der Fehlalarme zu sechs Monaten Haft verurteilt. Dagegen legte der Mann Berufung ein, wie das Landgericht Bückeburg mitteilte. Den Angaben zufolge geht es um zwei Anrufe bei der Polizei. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Januar 2024 die Polizei Ronnenberg (Region Hannover) angerufen und fälschlicherweise mitgeteilt zu haben, dass er neben seiner toten Mutter im Bett liege und Hilfe benötige. Zudem halte er drei Geiseln gefangen und trage ein Messer sowie eine Pistole bei sich, behauptete der Anrufer nach Angaben des Gerichts.
Motiv für Anrufe unklar
Am darauffolgenden Tag rief der Mann bei der Polizei Stadthagen (Landkreis Schaumburg) an. Nach Angaben des Landgerichts Bückeburg meldete er fälschlicherweise einen Brand. Mit beiden Anrufen habe der Mann Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst ausgelöst - ohne dass es einen Anlass dafür gegeben habe. Das Motiv für die Taten ist unklar. Vor dem Amtsgericht hatte der Angeklagte im November bestritten, die Notrufe getätigt zu haben. Mit einer Entscheidung des Landgerichts wird noch am Dienstag gerechnet. Vier Zeugen werden am Dienstag erwartet.
