Ellbogensee und Großer Priepertsee an der Landesgrenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. © picture alliance / blickwinkel/H. Blossey | H. Blossey Foto: picture alliance / blickwinkel/H. Blossey | H. Blossey

Virologe Drosten im Camping-Urlaub in MV beschimpft - Anzeige

Stand: 30.06.2022 05:51 Uhr

Der Virologe Christian Drosten hat wegen Beschimpfungen auf einem Zeltplatz am Ellbogensee südlich der Müritz Anzeige bei der Polizei erstattet. Er habe gegen drei Dauercamper - zwei Frauen und einen Mann - Anzeige wegen Verleumdung gestellt, bestätigte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Neubrandenburg.

Zuerst hatte das Online-Portal "Wir sind Müritzer" darüber berichtet. Demnach sei Drosten unter anderem als Massenmörder beschimpft worden. Die Polizeisprecherin wollte wegen laufender Ermittlungen zum Inhalt der Beschimpfungen nichts sagen. Der Vorfall habe sich am vergangenen Sonnabend am Ellbogensee südlich der Müritz in der Grenzregion zu Brandenburg zugetragen.

Drosten meldet sich zum Vorfall bei Twitter

Am späten Mittwochnachmittag äußerte Drosten sich beim Kurznachrichtendienst Twitter zum Vorfall, indem er auf einen Beitrag von Wetterexperte Jörg Kachelmann antwortete. Kachelmann hatte Drosten Respekt gezollt “für den Ansatz, auf einem Zeltplatz in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub zu machen.” Drosten kommentierte daraufhin, dass er sich dort nur für eine Nacht und nicht im Urlaub aufhielt, er aber trotzdem jeder Zeit in MV Urlaub machen würde, da er schließlich Norddeutscher sei.

Immer wieder mit Anfeindungen konfrontiert

Der Wissenschaftler erlangte als Experte im Zuge der Corona-Pandemie deutschlandweite Bekanntheit. Er sah sich immer wieder mit Anfeindungen konfrontiert, etwa von Kritikern von Impfungen und anderer Corona-Schutzmaßnahmen. Drosten war auch Experte im NDR Info Podcast "Coronavirus-Update".

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Campingplatz-Betreiberin: Hausverbot für Beschuldigte, falls Vorwürfe stimmen

Die Betreiberin des Campingplatzes zeigte sich bestürzt über den Vorfall und erklärte, mit Drosten in Kontakt treten zu wollen. "Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, werden die Tatverdächtigen unverzüglich ein dauerhaftes Hausverbot erhalten", teilte sie auf Anfrage des NDR mit. Zu dem Vorfall selbst machte die Betreiberin keine Angaben. Generell distanziere sich der Campingplatz von jeder Art der Menschenfeindlichkeit, Intoleranz und Diskriminierung. "Unser Platz ist weltoffen, multikulturell und lebt von der Vielfalt der friedlichen Besucher*innen", hieß es in der Erklärung weiter.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 30.06.2022 | 06:00 Uhr

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