Landes-CDU kürt Michael Sack zum Spitzenkandidaten
Die CDU in Mecklenburg-Vorpommern hat ihren Landesvorsitzenden Michael Sack zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 26. September gekürt. Knapp sieben Monate hat er nun Zeit, die SPD mit Spitzenkandidatin Manuela Schwesig in den Umfragen einzuholen.
Auf ihrem Parteitag in Güstrow hat die CDU Michael Sack zu ihrem Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gekürt. Der Landesvorsitzende bekam 139 von 147 abgegebenen Stimmen. Das entspricht 94,6 Prozent Zuspruch. Sack stimmte seine Partei auf einen digitalen Wahlkampf in den sozialen Medien ein: "Wenn wir uns auf diesen Wahlkampf nicht einlassen, so werden wir in einem ganz großen Bereich nicht stattfinden", sagte Sack in Güstrow bei der Vertreterversammlung. Die CDU sei jedoch für diese Art Wahlkampf gut gerüstet. Er wisse, dass der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat für den Wahlausgang entscheidend sei. Einer alleine werde die Wahl aber nicht gewinnen, betonte der 47-Jährige. Er appellierte an seine Partei, den Wahlkampf als Mannschaft zu führen.
Weitgehend unbekannter Herausforderer
Sieben Monate nach seiner Wahl zum Parteivorsitzenden gilt der Landrat des Kreises Vorpommern-Greifswald landesweit aber noch immer als weitgehend unbekannt - vor allem im Vergleich zu Amtsinhaberin Manuela Schwesig (SPD), der Frau, die er herausfordert und der er schon bei seiner Kür zum Parteichef den Fehdehandschuh hinwarf. "Ich will, dass Frau Schwesig die Koffer packt", sagte Sack im August. Und dazu müsse die CDU stärkste Fraktion werden.
Präsenzparteitag soll Listen festlegen
Rund 150 Parteimitglieder sind in der Sport- und Kongresshalle unter Pandemiebedingungen zusammengekommen, um die Landeslisten für die Bundestags- und die Landtagswahl am 26. September zu bestimmen. Auf die Plätze hinter Michael Sack wählten die Delegierten Innenminister Torsten Renz, Landtags-Vizepräsidentin Beate Schlupp, Landtagsfraktionschef Wolfgang Waldmüller, Wirtschaftsminister Harry Glawe und auf Platz sechs Justizministerin Katy Hoffmeister.
Amthor Spitzenkandidat für Bundestagswahl
Auf den ersten Platz der Landesliste für die Bundestagswahl wählten die Delegierten den Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor. Er erhielt 130 Ja-Stimmen. Der 28-Jährige hatte nach einer Lobbyismus-Affäre im Vorjahr seine Kandidatur für den Landesvorsitz zugunsten von Michael Sack zurückgezogen. Amthor leitete mit scharfen Angriffen gegen die SPD und Ministerpräsidentin Schwesig den Wahlkampf seiner Partei ein. Deren Ziel sei "Bevormundung", "Umerziehung" und "Umverteilung".
