Interview: Admiral Krause über Rostock als Marinehauptstadt
Seit 2014 ist Admiral Andreas Krause Marineinspekteur. Heute ist Rostock Deutschlands Marine-Hauptstadt. Im Interview erzählt der Inspekteur über die große Verbundenheit zu Rostock.
Der Inspekteur der Marine, Admiral Andreas Krause, erzählt NDR Reporter Thomas Naedler in der neuen Folge unseres Podcasts Dorf-Stadt-Kreis, wie sich die Stadt zur Marinehauptstadt Deutschlands entwickelt hat. Grund für die Entscheidung für Rostock war nicht zuletzt die Infrastruktur, "die war vorhanden, denn es sollte damals schnell gehen und wir wollten keine lange Interimslösung", sagt der Admiral. Außerdem spielten die Küste und die Nähe zu Berlin und damit zum Verteidigungsministerium eine wichtige Rolle.
Tief in Marine-Tradition verwurzelt
Rostocks Marine-Tradition reicht rund einhundert Jahre zurück. Seit 2012 ist die Hansestadt mit dem Marinekommando der wichtigste Standort der deutschen Marine. Von hier aus werden alle Schiffe koordiniert und alle Einsätze geplant. Außerdem steigt mit dem neuen NATO-Hauptquartier für die Ostsee die Zahl internationaler Partner, die Rostock ganz oben auf dem Zettel haben. Damit gerät der Standort unweigerlich in den Fokus internationaler strategischer Überlegungen - und das nicht nur von Freunden. "Wo Militär ist, könnte auch gegebenenfalls ein Angriff darauf erfolgen", konstatiert Admiral Krause. Aber Sorgen müsse sich hier trotzdem niemand machen.
Rostock ist Heimathafen für mehr als 2.000 Marine-Militärs
Admiral Krause ist seit 2014 in Rostock Inspekteur der Marine. Das ist ein Rekord: Kein Anderer hat diese Aufgabe so lange ausgeübt wie er, immer in direkter Nähe zur Politik. Im März geht Krause in den Ruhestand. Seinen letzten Kanonenrohrwechsel an einer Fregatte am Stützpunkt Hohe Düne Mitte Februar hat er leider verpasst, weil er wegen des Schneesturms nicht rechtzeitig von einem Termin in Bonn zurück nach Rostock reisen konnte.
Mittlerweile leben und arbeiten mehr als 2.000 Marinesoldatinnen und Soldaten hier. Sie haben hier im wahrsten Sinne des Wortes ihren Heimathafen - sind auf Korvetten, Fregatten oder Tendern unterwegs oder arbeiten an Land auf dem Stützpunkt Hohe Düne oder in der Hansekaserne im Stadtteil Reutershagen. In die Entwicklung dieses Standorts investiert das Bundesverteidigungsministerium gerade fast 70 Millionen Euro für den Neubau des Marine-Operation-Centers.
Frau Korvettenkapitän Anke Dahlmann hat Sprung an Land gewagt
Mit im Boot in dieser Folge von "Dorf-Stadt-Kreis" ist auch Frau Korvettenkapitän Anke Dahlmann. Sie erzählt anschaulich, was die Marine als Arbeitgeber für sie und ihre Familie bietet und wie sich das Leben an Bord abspielt: Von der ersten Fahrt auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" über Einsätze in der Nordsee vor Norwegen, der Biskaya oder auch im Mittelmeer rund um Zypern bis zur Entscheidung Brücke gegen Büro zu tauschen. Anke Dahlmann hat den Sprung an Land gewagt und berichtet unter anderem über diesen Perspektivwechsel.
