Nandus stehen auf einem Feld mit jungem Raps zwischen Utecht und Schlagsdorf im Grenzland von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, nahe des Ratzeburger Sees. © dpa-Bildfunk Foto: Christian Charisius

Herbstzählung: Nandu-Population konstant zum Frühjahr

Stand: 18.11.2022 14:30 Uhr

Bei der jüngsten Nandu-Zählung in Mecklenburg sind 144 Tiere festgestellt worden. 13 mehr als bei der letzten Erfassung im Frühjahr.

Die Zahl der Nandus im Kreis Nordwestmecklenburg ist relativ konstant geblieben. Das hat die aktuelle Herbstzählung ergeben. Demnach besteht die einzige frei lebende Nandu-Population Europas aus 144 Tieren, die bis Ende Oktober gezählt wurden. Im Vergleich zur Frühjahrzählung sind das 13 Tiere mehr.

Nandus werden scheuer

Allerdings sei es zunehmend schwerer geworden, die Tiere zu zählen, so die Arbeitsgruppe Nandumonitoring. Durch deren Bejagung seien sie scheuer und würden ihren Lebensraum vergrößern. Seit zwei Jahren dürfen die Laufvögel bejagt werden, weil sie große Schäden auf den Feldern der Landwirte anrichten.

Seit knapp 22 Jahren in der Region

Die Nandus halten sich überwiegend im Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe auf. Die in Südamerika heimischen Tiere breiten sich seit knapp 22 Jahren in der Region aus. Sie stammen von Tieren ab, die zwischen 1999 und 2001 aus einem Gehege bei Lübeck (Schleswig-Holstein) ausgebrochen waren. Noch vor drei Jahren waren es knapp 600 Tiere, also etwa viermal so viele als jetzt.

Zehn Fakten über den Nandu

  • Der Nandu ist ein flugunfähiger Vogel und lebt ursprünglich in Südamerika.
  • Nandus erreichen eine Scheitelhöhe von bis zu 1,40 Metern und werden bis zu 35 Kilo schwer
  • Kurzzeitig können die Tiere bis zu 60 Stundenkilometer schnell laufen
  • Die Laufvögel sind Allesfresser, bevorzugen aber Pflanzen. Insekten und kleine Wirbeltiere werden ebenfalls verspeist
  • Ein Nandu frisst täglich etwa 1,5 Kilogramm pflanzliche Nahrung
  • Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere im Alter von zwei bis drei Jahren
  • Um den Nachwuchs kümmern sich die männlichen Tiere. Sie brüten 35 bis 40 Tage lang die Eier mehrerer Weibchen aus
  • Nandus sind tagaktiv und können sehr gut schwimmen
  • In seiner Heimat ist der Nandu als "gering gefährdet" eingestuft, seine Eier und auch sein Fleisch werden gegessen
  • In Deutschland ist der Vogel streng geschützt und darf nicht gejagt werden, eine Ausnahme bildet Mecklenburg-Vorpommern.

Quelle: Landwirtschaftsministerium, Biosphärenreservat Schaalsee

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 18.11.2022 | 12:00 Uhr

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