Ein Viertel der Hochschul-Absolventen verlässt MV
Fast ein Viertel der in Mecklenburg-Vorpommern ausgebildeten Hochschul-Absolventen sucht sich in anderen Bundesländern einen Job. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor.
Ungefähr 23 von 100 Studierenden verlassen Mecklenburg-Vorpommern, nachdem sie an einer der hiesigen Hochschulen einen Abschluss gemacht haben. Dementsprechend attestiert eine Studie der Universität Maastricht und des Arbeitsvermittlungssportals "Jobvalley" dem Land ein Abwanderungssaldo von 22,7 Prozent. Gegenüber einer 2019 veröffentlichen Studie ist das eine Verschlechterung: Damals zogen rund 19 von 100 Uni-Absolvent aus Mecklenburg-Vorpommern weg.
Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt
Unter den ostdeutschen Ländern, die besonders von dem Phänomen betroffen sind, nimmt Mecklenburg-Vorpommern dennoch eine gute Position ein. So verzeichnen Sachsen-Anhalt und Brandenburg einen Abwanderungssaldo von 63,1 beziehungsweise 47,6 Prozent. Sachsen hat mit 17,2 Prozent im Osten die geringste Abwanderung von Hochschulabsolventen.
Hamburg profitiert
Vor allem Berlin und Hamburg sowie der industriestarke Süden Deutschlands profitieren von den Zuzügen von Hochschulabsolventen, die in ihren Bundesländern nicht ausgebildet wurden, wie Jobvalley-Chef Eckhard Köhn sagte. So kommen zum Beispiel auf 100 Hamburger Absolventen 216 akademische Berufseinsteiger, die nach dem Abschluss in Hamburg bleiben oder aus anderen Bundesländern zuziehen (+116 Prozent).
Ausbildungskosten ungleich verteilt
Die unterschiedliche Zu- und Abwanderung von akademischen Fachkräften führt laut Studie zu einer ungleichen Verteilung der Kosten für die Hochschulausbildung. Die "Verlierer"-Länder tragen die Bildungskosten für die Arbeitskräfte der "Gewinner"-Länder. Für Hamburg beziffert die Studie die eingesparten Bildungskosten mit rund 1,2 Milliarden Euro. Größter Verlierer ist dagegen Nordrhein-Westfalen mit einem Minus von 676 Millionen Euro.
