Bundesverdienstkreuz für Greifswalder Professor Hans Joosten
Unter dem Motto "Brücken bauen" hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 21 Personen mit dem Bundesverdienstkreuz in Berlin ausgezeichnet. Einer von ihnen ist der Greifswalder Moorkundler Hans Joosten.
Der emeritierte Greifswalder Professor Hans Joosten hat den Verdienstorden für seine Forschung und sein Engagement für Moore und Klimaschutz erhalten. Durch seine Forschung ist bekannt geworden, dass trockengelegte Moore Klimakiller sind, heißt es in der Begründung für seine Auszeichnung. Der Biologe sei Vorreiter bei der Suche nach Wegen zum Klimaschutz.
Paludikultur als neue Fachrichtung geprägt
An der Universität Greifswald hat er das Greifswald Moor Centrum mitgegründet, eine der weltweit gefragtesten Forschungsstellen. Bei der wissenschaftlichen Forschung habe es Joosten jedoch nicht belassen, heißt es in der Begründung. Er habe praktische Wege aufgezeigt, wie die Gebiete erneut landwirtschaftlich genutzt werden können und dabei eine ganz neue Fachrichtung geprägt: die Paludikultur.
"Moor muss nass!"
Der 1955 geborene Wissenschaftler prägte die Forderung "Moor muss nass!" Nach dem Biologiestudium und verschiedenen wissenschaftlichen Stationen holte ihn 1996 der Moorexperte und Träger des Alternativen Nobelpreises, Michael Succow, nach Greifswald. Zunächst war Joosten dort wissenschaftlicher Mitarbeiter. Schließlich leitete er bis 2021 eine Arbeitsgruppe. Auch nach dem Ende seiner Tätigkeit an der Universität ließen Joosten die Moore nicht los, wie er im vergangenen Jahr gesagt hatte.
Bereits Träger des Deutschen Umweltpreises
Über seine wissenschaftliche Arbeit hinaus hat er sich auch in die politischen Klimadebatten eingebracht. Bereits im vergangenen Jahr hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schon einen Preis an Joosten übergeben - den Deutschen Umweltpreis 2021.