Brückenprüfer in MV unterwegs: Sonderuntersuchung in Dömitz
Wer in den vergangenen Wochen auf den Straßen von MV unterwegs gewesen ist, konnte möglicherweise Brückenprüfer bei ihrer Arbeit beobachten. Seit Ende August haben diese 15 Straßenbrücken auf ihre Stabilität geprüft. Größere Schäden sind dabei nicht festgestellt worden.
Von den Spezialisten untersucht wurden Brücken in Mecklenburg - von Schönberg (Nordwestmecklenburg) bis Laage bei Rostock. Bei den Prüfungen ist unter anderem herausgekommen, dass sich die Stahlträger der Torbrücke in Dömitz (Ludwigslust-Parchim) aufgrund von Belastung um Millimeter verformt haben. Laut Landesamt für Straßenbau und Verkehr MV soll der Schaden vorerst beobachtet werden.
Gadebusch: Enneuerung des Fahrbahnübergangs notwendig
Ein weiterer Schaden wurde an der Brücke über die Radegast in Gadebusch (Nordwestmecklenburg) entdeckt: Dort muss der Fahrbahnübergang von der Straße auf die Brücke erneuert werden. Auch hier sei der Schaden laut Straßenbauamt aber eher klein, die Brücke könne weiter genutzt werden.
Sonderprüfung der Torbrücke in Dömitz
Bei der Überprüfung der Torbrücke in Dömitz handelte es sich im Gegensatz zu den anderen Untersuchungen um eine Sonderprüfung. Der Grund: Bei einer Überprüfung der A43-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal zwischen Recklinghausen-Hochlarmark und dem Kreuz Herne waren im Frühjahr dieses Jahres Schäden an den Stahlträgern festgestellt worden, welche die Tragfähigkeit des Bauwerkes einschränken.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hatte die Straßenbauverwaltungen der Länder daraufhin aufgefordert, vorsichtshalber alle Brücken an Bundesstraßen zu überprüfen, die ebenfalls einen Stahlüberbau aufweisen und vor dem Jahr 1980 gebaut wurden. In MV betrifft dies nur die Brücke in Dömitz an der B195.
Hauptprüfungen alle sechs Jahre mit Spezialfahrzeug
Bei den anderen Überprüfungen der vergangenen Wochen handelte es sich um "turnusgemäße Hauptprüfungen" mit einem Spezialfahrzeug, die alle sechs Jahre vorgesehen sind. Die Straßenbau- und Verkehrsverwaltung ist insgesamt für mehr als 600 Brücken an den Bundes- und Landesstraßen in MV zuständig. Nach Angaben des Schweriner Wirtschaftsministeriums sollen bis 2035 im Nordosten 53 solcher Brückenbauwerke für insgesamt 82 Millionen Euro saniert werden.
Sorgenkinder in Wismar und auf dem Darß
Für die Instandhaltung aller Straßenbrücken in MV ist Daniela Kunze vom Straßenbauamt des Landes verantwortlich. Ein echtes Sorgenkind ist für sie die Hochbrücke in Wismar. "Die hat leider nicht den besten Zustand", sagte sie gegenüber NDR 1 Radio MV. In der Brücke sei Stahl aus der DDR verbaut worden, bei dem nun festgestellt worden ist, dass dieser nicht dauerhaft halten wird. Eine weitere Problembrücke: die Meiningenbrücke auf dem Darß. Auch diese würde regelmäßig untersucht.
