Die Linke-Politikerin Simone Oldenburg steht an einem Tisch während eines Interviews. © NDR Foto: Katharina Kleinke

Bildungsministerin: Zu viele Lehramtsstudenten brechen ab

Stand: 12.08.2022 10:45 Uhr

Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) ist sicher, dass es an den Schulen einen erfolgreichen ersten Schultag geben wird. Gleichwohl räumte sie Probleme in der Bildungslandschaft ein.

"In der Lehramtsausbildung brechen viel zu viele Studierende ab", sagte die Ministerin im NDR Sommerinterview. Zwar seien sehr viele neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt worden. Oldenburg: "Nichtsdestotrotz müssen wir weiterhin die Einstellungsbedingungen verbessern." Einige Verfahren dauerten sieben Monate lang, "da müssen wir zügiger werden". Oldenburg rechtfertigte das Gendern an den Schulen, dazu würden die Lehrpläne angepasst. "Und ich glaube, das hat gar nichts mit den Lehrplänen zu tun. Das hat etwas mit der gesellschaftlichen Entwicklung zu tun", fügte sie hinzu. Für sie persönlich sei es normal, von "Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern" zu sprechen.

Oldenburg: Regierung nicht an Standort-Schließungen schuld

Den Weggang mehrerer großer Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern, wie etwa Nordex aus Rostock, und die erfolglose Bewerbung um die Ansiedlungen namhafter Firmen wollte OIdenburg, die auch stellvertretende Ministerpräsidentin ist, nicht mit der derzeitigen Landesregierung in Zusammenhang sehen. "Das hat nichts mit Rot-Rot zu tun." In den vergangenen 30 Jahren seien die Werften immer wieder gerettet worden, seien Firmen neu gegründet worden und andere pleite gegangen. "Das hat nichts damit zu tun, wer hier regiert", so die Linke-Politikerin. Zurzeit seien die Corona-Pandemie und der Krieg Russlands gegen die Ukraine schuld an der wirtschaftlichen Krise.

Oldenburg gegen weitere Sparappelle

Kritik übte Oldenburg an den energiepolitischen Vorschlägen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Es gehe nicht, an die Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern Sparappelle zu richten und "den gleichen Menschen noch mal das Fell über die Ohren" zu ziehen, indem ihnen eine Gas-Umlage abverlangt wird. "Das finde ich unangebracht. Wir brauchen tatsächlich Entlastung", so Oldenburg. Vom Energie-Gipfel, den Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zum 22. August anberaumt hat, erwartet die Bildungsministerin nicht Spar-Vorschläge, sondern zum Beispiel Impulse, um die energetische Sanierung von Gebäuden zu beschleunigen.

Koalitionspartner gleichberechtigt

Erwartungsgemäß beurteilte Oldenburg die rot-rote Koalition in Mecklenburg-Vorpommern acht Monate nach deren Beginn positiv, die Zusammenarbeit sei trotz der unterschiedlichen Kräfteverhältnisse vertrauensvoll und gleichberechtigt. Oldenburg: "Da lassen wir uns auch nicht auseinanderdividieren, denn ich denke nur gemeinsam kann man wirklich dieses Land voranbringen."

Alle Sommerinterviews aus Mecklenburg-Vorpommern

Wir waren beziehungsweise sind mit den Spitzen aller im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern vertretenen Parteien zum Interview verabredet. Der nächste Termin:

  • Manuela Schwesig (SPD): 26. August 2022

 

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 12.08.2022 | 13:25 Uhr

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