Wieder kein gutes Storchen-Jahr in Mecklenburg-Vorpommern
Der Bestand der Störche in Mecklenburg-Vorpommern wird sich in diesem Jahr voraussichtlich nicht erholen. Die Vogelschützer ziehen eine mittelprächtige Zwischenbilanz.
Vogelschützer haben wenig Hoffnung, dass die Storch-Population in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren wächst. Besonders im Juni sei es zu trocken gewesen, Elterntiere fanden kaum Regenwürmer und Mäuse für ihren Nachwuchs, so Stefan Kroll von der Landesarbeitsgemeinschaft zum Schutz der Weißstörche. Zahlreiche Jungtiere wurden deshalb aus den Nestern geworfen. Einige Brutpaare seien auch so spät aus dem Süden zurückgekehrt, sodass sie erst gar nicht angefangen haben zu brüten.
Zuzug aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein
Positiv hob Kroll hervor, dass in diesem Jahr ungewöhnlich viele Störche aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein in Regionen Mecklenburg-Vorpommerns gekommen sind, in denen schon länger Horste leer standen. Dies wurde zum Beispiel auf Rügen, in der Uecker-Randow-Region und im Rostocker Raum beobachtet. Die Vogelschützer werden nun landesweit alle Küken zählen. Ein genaues Ergebnis zum Bruterfolg soll im Herbst vorliegen.
Regenwetter gut für das Nahrungsangebot
In den vergangenen Jahren lebten in Mecklenburg-Vorpommern etwa 640 Brutpaare, so Kroll. In diesem Jahr war der erste Storch bereits Ende Januar zurückgekehrt. Er wurde am 22. Januar auf seinem Horst in Belitz bei Teterow (Landkreis Rostock) gesehen. Möglicherweise hatte der Vogel in Südwestdeutschland oder in Frankreich überwintert und einen entsprechend kurzen Rückweg gehabt. Im Frühjahr hatte Kroll noch vorsichtig auf ein gutes Storchen-Jahr gehofft. Schließlich war der vergangene Winter mild. Es gab viel Regen und die Tümpel im Land waren in der Regel gut gefüllt. Regen sorgt für Nahrung. "Gerade in den ersten Lebenstagen brauchen die Störche kleinteilige Nahrung, vor allem Regenwürmer. Und die gibt es nur, wenn es feucht ist."
