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(Noch) Keine Faszination: Ein Monat vor den Olympischen Spielen in Japan

Mittwoch, 23. Juni 2021, 20:33 bis 20:58 Uhr, NDR Info

Ein Feature von Kathrin Erdmann, ARD-Studio Tokio

Die Olympischen Ringe vor dem Nationalstadion in Japan werfen Schatten. © picture alliance / kyodo / dpa
Vier Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele ist die Skepsis in der Bevölkerung noch groß.

In einem Monat beginnen die Olympischen Sommerspiele in Japan, wegen der Corona-Pandemie mit einem Jahr Verspätung. Trotz aller Widrigkeiten hat die japanische Regierung an der Austragung dieses sportlichen Großereignisses konsequent festgehalten. Ab dem 23. Juli wird Japan zum zweiten Mal in der Geschichte die Olympischen Spiele ausrichten.

Eine Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Spiele ab. Regierungschef Yoshihide Suga hat es bislang nicht geschafft, das Vertrauen der Menschen für eine sichere Veranstaltung zu gewinnen - auch weil die Impfungen spät begonnen haben. Bislang sind in Japan lediglich sieben Prozent der 125 Millionen Einwohner vollständig geimpft.

Die Organisatoren stehen vor riesigen Herausforderungen. Mitte Juni wurde mit den Impfungen für Mitarbeitende der Olympischen Spiele begonnen. Impfberechtigt sind etwa Beschäftigte im Olympischen Dorf, Flughafenmitarbeiter*innen, Vertreter*innen der Olympischen und Paralympischen Komitees sowie ein Teil der 70.000 Freiwilligen.

Auch wenn ausländische Besucher*innen nach Japan nicht einreisen dürfen, sollen es keine „Geisterspiele" werden. Allen Warnungen von Experten zum Trotz erlauben Japans Olympia-Organisatoren bis zu 10.000 einheimische Zuschauer*innen bei allen Wettkämpfen. Maximal darf aber nur die Hälfte der Plätze in den Arenen besetzt werden. Dieser IOC- Beschluss steht allerdings unter Vorbehalt. Sollte sich die Corona-Infektionslage bis zum 12. Juli verschlechtern und erneut ein Notstand ausgerufen werden müssen, könnten Zuschauer*innen noch komplett ausgesperrt werden.

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