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Das Holz-Paradoxon – Warum Baupreise durch die Decke gehen

Montag, 28. Juni 2021, 20:33 bis 21:00 Uhr, NDR Info

Ein Feature von Anja Nehls 

In einem Wald im Landkreis Osnabrück stapeln Forstarbeiter Baumstämme. © Archiv Landesforsten Foto: Archiv Landesforsten
Auch Schadhölzer aus Stürmen eignen sich für den Häuserbau.

Deutschland ist ein waldreiches Land. Das Problem dabei: Der deutsche Wald leidet unter dem Klimawandel, unter Dürre, Stürmen und unter dem Borkenkäfer. Die Folge: Es gibt immer mehr Schadholz, mehr als 170 Millionen Kubikmeter im vergangenen Jahr, so viel wie noch nie. Nur selten geeignet für die Möbelproduktion, aber sehr gut als Baustoff für den Häuserbau zu verwenden. Und weil es derzeit ein Überangebot gibt, verkaufen deutsche Waldbesitzer ihr Holz an Sägewerke vergleichsweise günstig.

Deutsche Bauherren und Baubetriebe spüren davon nichts. Im Gegenteil. Sie müssen seit Monaten satte Preisaufschläge zahlen. Oft sind die gewünschten Baumaterialien gar nicht lieferbar. Die Baupreise schießen durch die Decke. Der Grund: ein Großteil der deutschen Holzproduktion wandert uns Ausland, in die USA oder nach China. Dort ist Holz momentan tatsächlich knapp, und die Kunden sind bereit, entsprechend hohe Preise zu bezahlen. Und deutsche Bauherren müssen sie ebenfalls zahlen, obwohl es hierzulande nicht zu wenig, sondern zu viel Holz gibt. Ein Paradoxon. Muss das so sein? Erste Waldbesitzer rufen zum Verkaufsstreik auf.

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