Wohnungswirtschaft sieht keine Mietenexplosion
Alles nicht so schlimm mit den Mieten in Hamburg - so lautet das Ergebnis der Studie des Centers for Real Estate Studies (CRES) im Auftrag der Wohnungswirtschaft, die am Freitag in der Hansestadt vorgestellt wurde. Für die Untersuchung wurden knapp 250.000 bestehende Mietverträge ausgewertet, und zwar von privatwirtschaftlichen, städtischen und genossenschaftlichen Vermietern. Dies ist den Angaben zufolge verlässlicher als die üblichen Auflistungen von geforderten Mieten in Immobilenportalen im Internet.
Studie: Durchschnittsmiete bei 7,28 pro Quadratmeter
Studienleiter Michael Lister sagte zu dem Ergebnis: "Wir haben zwei Gruppen - die kommunalen und genossenschaftlichen Vermieter sowie die privaten Vermieter - in einen Topf geschmissen. Betrachtet man alles undifferenziert, kommt man auf eine Durchschnittsmiete von 7,28 Euro pro Quadratmeter." Bei dem städtischen Wohnungsbauunternehmen SAGA GWG und den Wohnungsgenossenschaften liege die durchschnittliche Nettokaltmiete bei 5,95 Euro pro Quadratmeter. Bei den privaten Vermietern seien es 8,06 Euro pro Quadratmeter. Bei Neuvermietungen liege die Miete nicht wie behauptet bei zwölf Euro, sondern bei 8,45 Euro pro Quadratmeter.
Immobilienverband: Wohnungsmarkt funktioniert
Der Chef des privaten Verbandes IVD Nord, Axel Kloth, zog daraus folgenden Schluss: Es gebe einen funktionierenden Wohnungsmarkt in Hamburg. Höchstmieten von 15 bis 20 Euro gebe es nur in Top-Lagen. "Diese Studie zeigt, dass wir in kleinen Teilen des Marktes Probleme haben, der Markt aber in weiten Teilen gesund ist."
Mieterverein kritisiert Untersuchung
Beim Mieterverein zu Hamburg stieß die Untersuchung der Wohnungswirtschaft auf heftige Kritik. Der Vorsitzende Eckard Pahlke sprach von einer "Pseudoveranstaltung" und "theoretischen Zahlen". Damit könne der normale Wohnungssuchende in Hamburg nichts anfangen, sagte er NDR 90,3. Denn die Lebenswirklichkeit sei anders. Wer jetzt in Hamburg eine Wohnung suche, müsse sehr viel Geld zahlen. Vor allem wer schnell eine Wohnung suche, und nicht ein, zwei Jahre Zeit habe, würde keine Wohnung mit einem Quadratmeterpreis von acht Euro finden, sondern müsse mehr bezahlen.
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