Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt im Norden hält an
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April weiter gesunken - um 53.000 auf 2,31 Millionen Menschen. Die bundesweite Quote beträgt jetzt 5,0 Prozent - ein Minus von 0,1 Prozentpunkten. Auch die Nordländer melden Rückgänge.
Im Vergleich zum April 2021 gibt es bundesweit sogar 462.000 Arbeitslose weniger, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag mitteilte. "Mit der Frühjahrsbelebung und den Lockerungen der Corona-Maßnahmen setzt sich die Erholung am Arbeitsmarkt fort", erklärte BA-Chef Detlef Scheele. Allerdings werde die Entwicklung "durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine gebremst".
Niedersachsen: "Funktionierender Arbeitsmarkt ist Stabilitätsfaktor"
Im April lag die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen um zwei Prozent niedriger als im März, sie ist auf 218.422 gesunken. Das sind 15,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf fünf Prozent gesunken. "Ein funktionierender Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor angesichts der zu erwartenden Folgen des Krieges für unsere Wirtschaft", betonte Johannes Pfeiffer, Chef der BA-Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen. "Liefer- und Auftragsausfälle bei den Unternehmen können wir durch Kurzarbeit etwas abfedern und Arbeitsplätze erhalten."
Schleswig-Holstein: 18,3 Prozent weniger Erwerbslose als 2021
Auch in Schleswig-Holstein ist die Arbeitslosigkeit gesunken. Insgesamt waren Ende April 78.034 Frauen und Männer erwerbslos gemeldet. Das waren 3,1 Prozent weniger als im März, wie die Regionaldirektion Nord der Agentur für Arbeit mitteilte. Im Vergleich zum April 2021 sank die Zahl der Arbeitslosen um 18,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,9 Prozent nach 5,1 Prozent im März. Ein Jahr zuvor hatte der Wert bei 6,1 Prozent gelegen. "Die Ukraine-Krise ist auf dem Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein noch nicht angekommen", sagte die Chefin der Regionaldirektion, Margit Haupt-Koopmann.
Mecklenburg-Vorpommern: Rückgang in allen Altersklassen
Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern profitiert ebenfalls von der Frühjahrsbelebung: Die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit meldete 56.900 Arbeitslose, was einer Quote von 6,9 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Erwerbslosen demnach um 10.900 und im Vergleich zum Vormonat um 3.300. Die Arbeitslosigkeit sei in allen Alters- und Personengruppen zurückgegangen, betonte BA-Chefin Haupt-Koopmann. Auch die Langzeitarbeitslosen hätten von der Belebung profitiert, obwohl die Auswirkungen der Pandemie bei dieser Gruppe deutlich erkennbar seien. Ihre Zahl liege mit 23.800 noch über dem Vorkrisenniveau. Im April 2019 waren 20.200 Menschen im Nordosten langzeitarbeitslos.
Hamburg: Niedrigste Arbeitslosigkeit seit Pandemiebeginn
Im April verzeichnete die Hansestadt 70.799 Erwerbslose. Der Wert ist der niedrigste seit Beginn der Corona-Pandemie. Die Zahl nahm im Vergleich zum Vormonat um 1.190 (-1,7 Prozent) ab. Innerhalb eines Jahres fällt der Rückgang mit fast 15.000 (-17,5 Prozent) sehr viel höher aus. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,5 Prozent und liegt damit um 1,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 8,0 Prozent. "Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass alle Gruppen des Hamburger Arbeitsmarktes von der Arbeitskräftenachfrage profitieren konnten", erklärte Sönke Fock, Leiter der Arbeitsagentur Hamburg. Er hob den Rückgang bei jungen Erwachsenen und Langzeitarbeitslosen hervor.
