Coronavirus-Blog: Impf-Aufklärung für über 60-Jährige per Post
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 10. Oktober 2022 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Impf-Aufklärung für über 60-Jährige per Post
- Tourismus: Übernachtungen im August wieder auf Vorkrisenniveau
- Krankenkasse: Väter nehmen sich seltener für kranke Kinder frei
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 649,7 in Niedersachsen | 503,8 in Schleswig-Holstein | 219,0 in Hamburg | 760,8 in Mecklenburg-Vorpommern | 800 in der Stadtgemeinde Bremen
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 598,1
Coronavirus-Blog macht Pause
Das war's für heute mit der Berichterstattung über die Pandemie und deren Folgen in Norddeutschland. Vielen Dank für Ihr Interesse! Am Dienstagmorgen sind wir mit einem neuen Blog wieder für Sie im Einsatz. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht!
Bundesverwaltungsgericht verhandelt erstmals zu Corona-Beschränkungen
Am 9. November will sich erstmals das Bundesverwaltungsgericht mit den Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie befassen. Das teilte das oberste Verwaltungsgericht in Leipzig mit. Konkret geht es um die Corona-Verordnungen aus dem Frühjahr 2020 in Sachsen (Az. 3 CN 1.21) und Bayern (Az. 3 CN 2.21). In Sachsen geht es um die Schließung von Gastronomiebetrieben und Sportstätten sowie um Kontaktbeschränkungen für den Aufenthalt im öffentlichen Raum. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen hatte den Normenkontrollantrag eines Rechtsanwalts abgewiesen. In Bayern wenden sich zwei Antragsteller gegen im März 2020 erlassene Ausgangsbeschränkungen. Hier hatte der Verwaltungsgerichtshof München den Antragstellern recht gegeben.
Die meisten Entscheidungen zu den teils umstrittenen Corona-Schutzmaßnahmen sind bislang nur in Eilverfahren ergangen. Diese enden stets beim Obergericht des jeweiligen Bundeslandes, eine Revision zum Bundesverwaltungsgericht ist nicht möglich.
Hamburgs Linke fordern mehr Long-Covid-Ambulanzen
Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert vom rot-grünen Senat mehr und bessere Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten für Long-Covid-Patienten. Die interdisziplinären Ambulanzen in der Stadt müssten ausgebaut und für Menschen, die am sogenannten Fatigue-Syndrom leiden, auch ohne nachgewiesene Corona-Infektion zugänglich gemacht werden, heißt es in einem Antrag für die Bürgerschaft, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Die meisten Menschen genesen nach einer Infektionserkrankung ohne weitere Folgen - andere wiederum fühlen sich anhaltend erschöpft", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Linken, Deniz Celik, der dpa. 1.700 bis 2.200 Patienten würden pro Quartal in Hamburg mit der Diagnose Long Covid behandelt, wie seine Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat ergeben habe. "Hinzu kommen all diejenigen, die schon vor Corona an dem sogenannten chronischen Erschöpfungssyndrom litten."
2.281 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern binnen eines Tages um 2.281 Fälle gestiegen. Das sind 2.224 Fälle mehr als vor sieben Tagen. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt bei 2.486 (+5). Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) und des Gesundheitsministeriums liegen aktuell 35 Menschen (+2) mit Covid-19 auf einer Intensivstation. Laut Intensivregister werden 14 (+2) Patienten invasiv beatmet. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 760,8 (+120,6). Die höchste Inzidenz hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald mit 969,6, die niedrigste der Landkreis Nordwestmecklenburg mit 592,6.
Gefälschter Impfpass: Gericht bestätigt fristlose Kündigung für Ärztin
Im Fall einer Ärztin, die ihrem Arbeitgeber einen gefälschten Impfpass vorgelegt hat, bleibt es bei der fristlosen Kündigung. Das hat das Arbeitsgericht Bielefeld entschieden. Nach Auskunft von Gerichtsdirektor Joachim Klevemann hat die Klägerseite angekündigt, vor das Landesarbeitsgericht in Hamm zu ziehen, um die Entscheidung anzufechten. Das Krankenhaus hatte der Ärztin, die sich in der Ausbildung im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie befand, fristlos gekündigt. Grund war ein am 26. November 2021 hochgeladener gefälschter Impfpass. Zu diesem Zeitpunkt galt die 3G-Regelung. In der Folge musste die Frau nicht mehr täglich einen Corona-Test vorlegen, sondern nur noch dreimal in der Woche.
Impf-Aufklärung für über 60-Jährige per Post
Menschen über 60 Jahre in Deutschland sind per Post von ihrer Krankenkasse über eine empfohlene weitere Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus informiert worden. Auf Bitten von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hätten die gesetzlichen und privaten Krankenkassen entsprechende Schreiben zur Aufklärung und Information verschickt, teilte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums heute mit. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Bereits vor Wochen hatte Lauterbach eine neue größere Impfkampagne angekündigt. Für Auffrischungen einer länger zurückliegenden Grundimmunisierung gegen Corona stehen mehrere fortentwickelte Impfstoffe bereit. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte einen zweiten Covid-19-Booster bestimmten Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren empfohlen.
Krankenkasse: Väter nehmen sich seltener für kranke Kinder frei
Berufstätige Väter übernehmen wieder etwas seltener die Betreuung ihrer kranken Kinder. Im ersten Halbjahr 2022 nahmen sich bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse versicherte Eltern insgesamt rund 97.100 Kinderkrankentage frei, um sich um ein Kind zu kümmern. Das zeigen Versichertendaten, die heute vorgestellt wurden. 23 Prozent dieser Krankentage beanspruchten Väter, 77 Prozent Mütter. Im Vorjahreszeitraum lag das Verhältnis noch bei 25 zu 75 Prozent. Die Krankenkasse nannte die Lockerungen der Corona-Beschränkungen als Grund für den leichten Rückgang. In der Pandemie konnten Eltern auch dann Kinderkrankentage beantragen, wenn das Kind selbst nicht krank ist, jedoch Kita oder Schule wegen Corona geschlossen sind. Mittlerweile sei wieder mehr Normalität in den Kita-, Schul- und Arbeitsalltag eingekehrt, so die KKH. Im ersten Halbjahr 2022 habe nur rund jeder neunte versicherte Vater Pandemie-bedingte Kinderkrankentage in Anspruch genommen.
Ausstellung in Göttingen thematisiert Long-Covid-Erkrankungen
In der Universitätsmedizin Göttingen sind für die kommenden drei Wochen Werke des Künstlers Christian Bröhenhorst zu sehen, die sich mit dem Thema Long-Covid befassen. Der Künstler kreierte 16 Collagen auf Basis von Interviews mit Teilnehmern der Defeat Corona Studie, die sich mit den zahlreichen Krankheitsbildern und möglichen Folgen einer Corona-Infektion befasst hat.
Tourismus: Übernachtungen im August wieder auf Vorkrisenniveau
Die Beherbergungsbetriebe in Deutschland haben im August 58,2 Millionen Übernachtungen von in- und ausländischen Geästen verzeichnet. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte, waren das vier Prozent mehr als im August 2021. Das Niveau des Vergleichsmonats vor der Corona-Pandemie wurde damit erstmals wieder erreicht und sogar leicht übertroffen: Im August 2019 hatten die Betriebe 57,8 Millionen Übernachtungen verbucht. Besonders der grenzüberschreitende Tourismus in Deutschland ist aber nach wie vor noch ein gutes Stück vom Niveau vor der Pandemie entfernt. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland lag im August 2022 noch 17,5 Prozent unter jener aus dem August 2019. Ein deutliches Plus können hingegen die Campingplätze seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnen. Dort lagen die Übernachtungszahlen im August 2022 bei 9,3 Millionen und damit um 14,7 Prozent höher als im August 2019.
Sieben-Tage-Inzidenzen auch im Norden gestiegen
Aus den heute vom Robert Koch-Institut herausgegebenen Daten sind auch die Sieben-Tage-Inzidenzen für die norddeutschen Bundesländer abzulesen - und dort steigen sie ebenfalls weiter an. Für Niedersachsen wird der Wert aktuell mit 649,7 angegeben, für Schleswig-Holstein mit 503,8 und für Hamburg mit 219,0. Zum Vergleich: Nach dem Tag der Deutschen Einheit vor einer Woche lag die Inzidenz in Niedersachsen laut RKI noch bei 376,3, in Schleswig-Holstein bei 296,7 und in Hamburg bei 166,1. Neuinfektionen wurden nicht gemeldet, sie werden wie üblich nach den Wochenenden erst wieder am Dienstag mitgeteilt. Die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Bremen veröffentlichen ihre aktuellen Corona-Zahlen heute Nachmittag.
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei 598,1
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am frühen Morgen die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz für Deutschland veröffentlicht: Sie liegt demnach bei 598,1 und damit deutlich höher als am vergangenen Montag (471,1). Zahlen zu Neuinfektionen wurden - wie derzeit üblich - zu Wochenbeginn nicht gemeldet.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Newsletter-Mail: Nachrichten für den Norden
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Corona-Liveticker am Montag startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Montag, 10. Oktober 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich vor dem Wochenende ereignet hat, können Sie im Blog vom Freitag nachlesen.