Nach HSV-Aufstieg: Schwerverletzte bei Platzsturm
Beim Platzsturm nach dem HSV-Aufstieg am Sonnabend hat es im Volksparkstadion Verletzte gegeben. Insgesamt wurden 44 Personen medizinisch versorgt.
19 Fußballfans kamen mit schweren, 5 mit leichten Verletzungen in umliegende Kliniken. Einige von ihnen seien von den Rängen der Tribünen herabgesprungen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Außerdem habe es Verletzungen durch Rangeleien gegeben. Insgesamt seien 44 Patienten und Patientinnen medizinisch versorgt worden. Wegen der vielen Verletzten waren den Angaben zufolge rund 65 Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr im Einsatz. Vor dem Stadion fuhren etwa ein Dutzend Rettungswagen vor.
Ein Mensch wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wie die Feuerwehr Hamburg mitteilte. Nach Aussagen des HSV vom Mittag nach den Feierlichkeiten geschah dieser Vorfall unabhängig vom Platzsturm.
Polizei sicherte Kabinentrakt im Stadion
Der HSV hatte am Abend durch das 6:1 gegen den SSV Ulm nach sieben Jahren Zweitklassigkeit die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga perfekt gemacht. Schon einige Minuten vor dem Spielende stürmten einige Anhänger und Anhängerinnen Richtung Rasen und warfen teils Werbebanden um. Mit dem Ende der Partie gab es dann kein Halten mehr. Die Polizei musste Fans davon abhalten, in den Kabinentrakt zu gelangen.
Stimmung auf der Reeperbahn kippte kurzzeitig
Auf der proppenvollen Reeperbahn war die Stimmung nach dem Spiel erst einmal ausgelassen. Vor der HSV-Fankneipe "Tankstelle" wurde Feuerwerk gezündet. Dann kippte die Stimmung aber kurzzeitig. Dutzende junge Männer stürmten in Höhe Talstraße auf die Reeperbahn, blockierten den Verkehr, einige sprangen auf Autodächer. Ein Taxi wurde dabei komplett zerbeult.
Mehrere Männer kletterten auf einen Leihwagen, einige hängten sich auch aus den Fenstern. Sie rasten immer wieder die Reeperbahn auf und ab. Ein anderer Mann ließ die Reifen seines Motorrades durchdrehen bis es qualmte. Erst rund 20 Minuten später rückte die Polizei an und räumte die Straße. Dabei kam es zu Rangeleien mit einzelnen Jugendlichen.
Für rund 30 Minuten kam der Verkehr auf der Reeperbahn teilweise zum Stillstand. Danach rollte er wieder an. Wegen der Sperrungen rund um den Hafengeburtstag war es nicht möglich, auch die Reeperbahn komplett zu sperren – um ein Verkehrschaos in ganz Hamburg zu vermeiden.
