Arbeitsmarkt entwickelt sich auch in Norddeutschland positiv
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich aktuell positiv: Wie auch bundesweit waren in allen norddeutschen Bundesländern im Februar weniger Menschen auf Jobsuche als im Januar. Fachleute erwarten, dass der Krieg in der Ukraine kaum Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt haben wird.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar auf 2,428 Millionen gesunken. Das waren 34.000 weniger als im Vormonat und 476.000 weniger als im Februar 2021, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 5,3 Prozent. Derzeit sind etwa 201.000 Personen bundesweit in Kurzarbeit. Dies betrifft demnach vor allem das verarbeitende Gewerbe, den Handel und das Gastgewerbe.
Volkswirte erwarten, dass die Russland-Krise die sich erholende Konjunktur in Deutschland ausbremsen werde, auf dem Arbeitsmarkt aber kaum Spuren hinterlasse.
Niedersachsen: Mehr als 3,1 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Der Arbeitsmarkt in Niedersachsen hat im Februar vom milden Wetter und der zunehmenden wirtschaftlichen Erholung profitiert. In Niedersachsen waren rund 229.200 Menschen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote lag bei 5,2 Prozent, wie die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit in Hannover mitteilte. Das sind im Vergleich zu Januar 0,9 Prozentpunkte weniger. In Niedersachsen gebe es inzwischen mehr als 3,1 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, das seien so viele wie nie zuvor, sagte der Chef der Regionaldirektion, Johannes Pfeiffer.
Schleswig-Holstein: Deutlich weniger Arbeitslose als im Februar 2021
Auch die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein hat weiter abgenommen. Im Februar waren 83.100 Menschen ohne festen Job und damit 16,9 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Zum Januar gab es einen minimalen Rückgang um 670 Betroffene, wie die Agentur für Arbeit bekannt gab. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 5,3 Prozent, nach 6,3 Prozent vor einem Jahr. "Die aktuelle Zahl der Arbeitslosen liegt mit 83.100 unter dem Vorkrisenniveau von 85.000 im Februar 2020", analysierte die Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Margit Haupt-Koopmann.
Mecklenburg-Vorpommern: Noch knapp 9.000 Menschen in Kurzarbeit
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen im Nordosten um 9.600 (13,3 Prozent) gesunken. Im Februar dieses Jahres waren nach Angaben der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit 62.100 Menschen ohne Job, die Arbeitslosenquote liegt bei 7,6 Prozent. Es dürfe angesichts des deutlichen Rückgangs im Vorjahresvergleich nicht vergessen werden, dass die Kurzarbeit noch immer Beschäftigung sichert, sagte die Chefin der Regionaldirektion, Margit Haupt-Koopmann. 838 Betriebe hätten im Februar für 8.946 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.
Hamburg: Nach Dämpfer geht Arbeitslosigkeit wieder zurück
Die Arbeitslosigkeit in Hamburg ist im Februar - nach einem kurzen Anstieg im Vormonat - wieder gesunken. Insgesamt waren 73.137 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 528 oder 0,7 Prozent weniger als im Januar, wie die Agentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 6,8 Prozent. Damit wird der seit Februar 2021 fast ununterbrochene Trend rückläufiger Arbeitslosenzahlen wieder aufgenommen. Damals hatte die Arbeitslosigkeit Corona-bedingt mit fast 87.000 Menschen ohne Job ihren Spitzenwert erreicht und sank seither - bis auf Januar 2022 - jeden Monat. Im Rahmen der Vorstellung der Arbeitslosenzahlen präsentierte der Chef der Arbeitsagentur, Sönke Fock, ein neues Qualifizierungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Dieses soll speziell junge Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund für die Gesundheitsbranche qualifizieren. "Bundesweit und damit auch im Hamburger Gesundheitswesen gibt es einen kontinuierlich hohen Fachkräftebedarf. Da können und wollen wir nicht auf motivierte Bewerberinnen und Bewerber verzichten, die möglicherweise nur deshalb nicht genommen werden, weil ihre derzeitigen Schulnoten oder Sprachkenntnisse nicht ausreichend sind", sagte Fock.
