Unfälle auf Schiffen: Ladung häufig falsch deklariert
Weltweit sind im vergangenen Jahr 54 große Schiffe untergangen oder zerstört worden. Ein zunehmendes Problem dabei: Mittlerweile ist bei jedem 20. Container gefährliche Ladung falsch deklariert. Das hat eine Untersuchung des Versicherers Allianz ergeben.
Der Frachter "Yantian Express" der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd und der Autotransporter "Felicity Ace" sind nur zwei von mehr als 70 Fällen, bei denen in den vergangenen fünf Jahren auf großen Schiffen Feuer ausgebrochen ist. Im Fall der "Yantian Express" war offenbar falsch ausgewiesene Grillkohle der Auslöser, bei Autotransportern sind immer wieder Batterien ein Problem, erst recht, wenn es sich um Elektroautos handelt.
Nicht immer ist es Unwissenheit
Die Schäden liegen meist im hohen dreistelligen Millionenbereich. Manchmal sei es Unwissenheit, warum Kunden und Kundinnen ihre Ladung nicht richtig angeben, heißt es bei der Allianz. Manchmal sei es aber auch ein Versuch, Geld für Gefahrgutzuschläge zu sparen.
Neue Schiffe sollen Wärmemelder und Kameras bekommen
Das bereitet auch dem Verband Deutscher Reeder in Hamburg Sorgen. Bei Autotransportern werde aber bereits international an strengeren Vorschriften gearbeitet. Unter anderem sollen künftig in den Laderäumen Wärmemelder und Videokameras vorgeschrieben werden - allerdings nur auf neuen Schiffen.
Insgesamt geht die Zahl der verlorenen Schiffe allerdings zurück. Vor zehn Jahren wurden noch mehr als doppelt so viele Fälle gezählt wie derzeit.
