Prozess nach tödlichem Unfall auf der Köhlbrandbrücke
Wegen eines tödlichen Autorennens über die Hamburger Köhlbrandbrücke müssen sich seit Montag zwei Männer vor dem Amtsgericht Harburg verantworten.
Den Angeklagten im Alter von 25 und 29 Jahren wird die Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge und fahrlässige Tötung vorgeworfen. Bei einer Kollision mit einem Lastwagen war der Bruder des 25-Jährigen tödlich verletzt worden.
Beifahrer kam bei Unfall ums Leben
Laut Anklage begannen die beiden Beschuldigten ihr Rennen am späten Abend des 25. März 2019 auf der Finkenwerder Straße, die unter der A7 hindurch zur Köhlbrandbrücke führt. Auf der ansteigenden Brücke habe der 29-Jährige mit seinem Auto den Wagen des 25-Jährigen überholt. Dabei sei das Fahrzeug des Überholten in einer Linkskurve ins Schleudern geraten und bei einer Geschwindigkeit von bis zu 164 Kilometern pro Stunde mit einem Sattelzug kollidiert. Erlaubt ist auf der Brücke Tempro 60. Der ältere Bruder und Beifahrer des 25-Jährigen erlitt so schwere Kopfverletzungen, dass er noch an der Unfallstelle starb.
Angeklagte äußern sich nicht zum Unfall
Der Lkw-Fahrer sagte zu Prozessbeginn aus, dass er mit zwei Containern beladen auf der Köhlbrandbrücke unterwegs war. Es sei eigentlich ein ruhiger Abend gewesen. Plötzlich aber sei ein Wagen herangerast. Kaum hatte der Lkw-Fahrer ihn wahrgenommen, krachte das Auto auch schon in seinen Lastwagen. Der angeklagte Bruder des getöteten Beifahrers will in dem Prozess nichts dazu sagen, wie genau es zu dem Unfall kam. Auch der ebenfalls angeklagte Fahrer des anderen Autos neben ihm schweigt. Sollten die beiden verurteilt werden, drohen ihnen bis zu zehn Jahre Haft.
Das Schöffengericht hat zwei Fortsetzungstermine angesetzt. Das Urteil könnte am 16. Mai verkündet werden.
