Ein Smartphone, auf dessen Bildschirm in Großbuchstaben "JA" steht © dpa Bildfunk Foto: Kay Nietfeld/dpa
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AUDIO: SPD stimmt Koalitionsvertrag mit der Union zu (7 Min)

SPD-Parteibasis stimmt für Koalitionsvertrag mit CDU und CSU

Stand: 30.04.2025 13:56 Uhr

Nach CSU und CDU hat sich auch die Basis der SPD für den Koalitionsvertrag ausgesprochen. SPD-Chef Lars Klingbeil aus Niedersachsen soll Finanzminister und Vizekanzler in der neuen Bundesregierung werden.

Deutliche 84,6 Prozent der Mitglieder stimmten für die Pläne der künftigen schwarz-roten Regierung. Es war die erste rein digitale Abstimmung der Partei. Die Beteiligung an der Abstimmung, die um Mitternacht endete, lag laut SPD bei 56 Prozent. Damit wurde die notwendige Mindestbeteiligung von 20 Prozent deutlich übertroffen. Nun steht einer Unterzeichnung des Koalitionsvertrags am Montag nichts mehr im Weg.

SPD-Chef Klingbeil soll Vizekanzler werden

SPD-Chef Lars Klingbeil soll in der neuen Bundesregierung mit der Union Vizekanzler und Finanzminister werden. Das hat das SPD-Parteipräsidium beschlossen. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch teilte diese Entscheidung in Berlin mit. Der 47-Jährige aus dem niedersächsischen Heidekreis hat damit die Wahlschlappe seiner Partei unbeschadet überstanden.

Die vollständige Liste ihrer Ministerinnen und Minister will die SPD am Montag vorstellen, bevor am Dienstag die Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler ansteht.

SPD-Bundesvize Midyatli: Müssen zügig zu Reformen kommen

Kiel: Serpil Midyatli (SPD), Vorsitzende ihrer Fraktion im Landtag von Schleswig-Holstein, spricht zum Thema Migration in der Landtagssitzung. © dpa Foto: Axel Heimken
Die Vorsitzende der SPD Schleswig-Holstein, Serpil Midyatli, mahnt Veränderungen an.

Die Chefin der SPD Schleswig-Holstein, Serpil Midyatli, hat nach dem Votum der Partei für die Bildung einer schwarz-roten Koalition Veränderungen angemahnt: "Nach den letzten verunsicherten Monaten müssen wir jetzt zügig zu Reformen kommen, um unsere Wirtschaft anzukurbeln, die große Mehrheit der Menschen zu entlasten und vor allem Familien unter die Arme zu greifen."

Die SPD müsse den Fokus auf die Aufarbeitung der Bundestagswahl legen. "Nach dieser für uns historischen Niederlage muss die programmatische, personelle und organisatorische Erneuerung mit großer Kraft und Ernsthaftigkeit angegangen werden."

Weil: "Keine begeisterte Zustimmung"

Niedersachsens SPD-Chef Stephan Weil sieht im Ergebnis des SPD-Mitgliedervotums vor allem ein Zeichen politischen Verantwortungsbewusstseins. "Es war keine begeisterte Zustimmung, aber sehr wohl das Bewusstsein für die Verantwortung, die die SPD jetzt und in den nächsten Jahren hat."

Weil sei von der großen Zustimmung seiner Partei überrascht gewesen. Er habe im Vorfeld mit 60 bis 70 Prozent gerechnet. Mit 84,6 Prozent haben mehr SPD-Mitglieder dem Koalitionsvertrag zugestimmt als bei früheren Mitgliedervoten zum Eintrtt in Koalitionen mit der Union. "Es geht schlichtweg darum, eine demokratische Mehrheitsregierung zu bilden, die gewillt ist, vier Jahre lang gut zusammenzuarbeiten und damit auch Vertrauen zurückzugewinnen", so Weil.

Jusos SH: Kritik am "Machtausbau" von Klingbeil

Die Jusos akzeptieren nach Angaben ihres Vorsitzenden Philipp Türmer das Ja der Parteibasis zum Koalitionsvertrag mit CDU und CSU - auch wenn sie zuvor für Ablehnung geworben hatten. Deutlich kritischer reagierte der Landesvorsitzende der Jusos Schleswig-Holstein, Jannis Schatte: "Das Ergebnis ist ein harter Schlag ins Gesicht aller progressiven gesellschaftlichen Kräfte." Es brauche den Jugenverband, "um das Schlimmste in dieser Regierung Merz zu verhindern". Die Co-Landesvorsitzende Imke Grützmann ergänzte: "Den Machtausbau von Lars Klingbeil sehen wir weiterhin äußerst kritisch."

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Die Wahlunterlagen zu einem SPD-Mitgliedervotum liegen auf einem Tisch. © picture alliance/Peter Steffen/dpa Foto: Peter Steffen

SPD-Mitglieder stimmen für Koalitionsvertrag mit CDU und CSU

Beim Mitgliederentscheid der SPD stimmten rund 85 Prozent dem Koalitionsvertrag zu, die Beteiligung lag bei 56 Prozent. Mehr bei tagesschau.de. extern

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