Eine Hafenfähre legt an den Landungsbrücken in Hamburg ab. © picture alliance/dpa Foto: Markus Scholz

Neue Strategie soll Kulturtourismus in Hamburg ankurbeln

Stand: 05.04.2022 16:50 Uhr

Mit einer neuen Kulturtourismusstrategie sollen Tourismus und Kultur in Hamburg nach den Corona-bedingten Einbrüchen wieder in Schwung kommen.

"Erstmals machen sich Kultur und Tourismus jetzt gemeinsam auf den Weg, um Touristinnen und Touristen gezielt über die Kulturstadt Hamburg zu informieren und Interesse für das Kulturangebot vor Ort zu wecken", sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD), der die Strategie am Dienstag zusammen mit Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und Hamburg-Tourismus-Chef Michael Otremba vorstellte.

Besseres Marketing für Kulturangebote

Unter anderem wurde das Marketing von Hamburg Tourismus hinsichtlich der kulturtouristischen Angebote grundlegend überarbeitet. Außerdem soll ein Kulturstadtplan entwickelt werden, der Touristinnen und Touristen zu den kulturellen Highlights der Hansestadt über Elbphilharmonie und Musicals hinaus führt. Ferner sollen künftig Reiseveranstalterinnen und Reiseveranstalter mit einem Newsletter über Hamburgs Kulturformate informiert werden, damit diese entsprechend in Reiseangeboten auftauchen. Laut dem städtischen Unternehmen Hamburg Tourismus fehlt auch eine zentrale Plattform, wo man Tickets für alle Angebote buchen kann.

Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus betont

"Wir sind zuversichtlich, dass Hamburg nach dem absehbaren Ende der Pandemie wieder an seine touristische Erfolgsgeschichte anknüpfen wird", betonte Westhagemann. Er verwies auf die wirtschaftliche Bedeutung der Branche. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Hansestadt. Bis 2019 wuchs die Zahl der Reisenden laut Statistikamt stetig an. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 kamen jeweils nur etwa halb so viele Übernachtungsgäste wie vor der Pandemie nach Hamburg.

Mehr als Elbphilharmonie und Musicals

"Ohne Gäste leidet nicht nur die Hotellerie, sondern natürlich auch die Gastronomie, der Einzelhandel, die Veranstaltungswirtschaft, Barkassen- und Rundfahrtunternehmen, Freizeitbetriebe, der öffentliche Nahverkehr, Dienstleister aller Art auch", sagte Westhagemann. Die große Bedeutung des Tourismus sei deshalb auch Verpflichtung, "noch besser und für unsere Gäste noch attraktiver zu werden". Das kulturtouristische Angebot einer Stadt sei einer der wichtigsten Gründe für eine Reiseentscheidung. "Hamburg ist hier schon in vielen Bereichen sehr erfolgreich, Stichworte Elbphilharmonie oder Musicals. Aber es hat noch viel mehr zu bieten, wofür der Besuch an der Elbe lohnt."

Es gehe um die Erarbeitung von konkreten Angeboten, wie Besucherinnen und Besucher die Kultur in Hamburg in ihrer ganzen Breite erleben können, sagte Brosda. Dazu wolle man Kultur und Tourismus enger zusammenbringen und einen Prozess starten, "von dem beide Seiten dauerhaft profitieren können". Die Strategie komme "zur richtigen Zeit und wird die Anziehungskraft Hamburgs deutlich stärken", sagte Otremba.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 05.04.2022 | 19:30 Uhr

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