Cover des Albums "Make 'em Laugh, Make 'em Cry, Make 'em Wait" von den Stereophonics © Universal Music
Cover des Albums "Make 'em Laugh, Make 'em Cry, Make 'em Wait" von den Stereophonics © Universal Music
Cover des Albums "Make 'em Laugh, Make 'em Cry, Make 'em Wait" von den Stereophonics © Universal Music
AUDIO: The Stereophonics - 'Make 'em Laugh, Make 'em Cry, Make 'em Wait" (7 Min)

Stereophonics: Poprock zwischen Springsteen-Pathos und späten U2

Stand: 27.04.2025 06:00 Uhr

Als Trendsetter verstanden sie sich nie - es fehlt ihnen die Coolness von Oasis und die Intelligenz von Blur. Kritikerlieblinge sind sie auch nicht. Und doch begeistern die Waliser die Massen. Nun ist ihr 13. Album erschienen.

von Mathias Mauersberger

"Schnall dich an. Es ist Zeit zu gehen. An die Orte, an die du nicht gehen willst." Das singt Kelly Jones mit seiner charakteristisch-rauen Whiskey-Stimme auf dem neuen Album der Stereophonics "Make 'Em Laugh, Make 'Em Cry, Make 'Em Wait". Es ist die alte Geschichte vom gebrochenen Mann, der mit blutendem Herzen aus dem Staub aufersteht, um sich noch einmal dem Schicksal entgegenzuwerfen. Ein wiederkehrendes Motiv in den Stücken der Stereophonics.

Alternative zu Hipstern und Trendsettern

Vier männliche Bandmitglieder der walisischen Band Stereophonics stehen vor einer rosa Tapete © James D. Kelly/Stereophonics/ Oktober Promotion/dpa Foto: James D. Kelly
Bleiben bodenständig und wollen die normalen Leute erreichen: die Stereophonics

"Ich habe immer versucht, persönliche Geschichten zu erzählen und meine Stücke nicht zu erzwingen. Ich versuche einfach, so ehrlich wie möglich zu sein.", sagt Kelly Jones. Mit Bassist Richard Jones gründete er Mitte der Neunziger in seinem walisischen Heimatdorf Stereophonics.

Die Band verstand sich als Alternative zu großstädtischen Hipstern und Trendsettern. Auf ihrem neuen Album präsentieren Stereophonics zeitlosen Pop-Rock: zwischen Springsteen-Pathos und dem geschliffenen Klangbild der späten U2. "Wir haben nie Musikmagazine gekauft und die Kritiken gelesen. Uns ging es immer darum, was der Typ im Pub gerne hört."

Von Soul-Ballade bis verzerrter E-Gitarre

"Make 'Em Laugh, Make ‘Em Cry, Make ‘Em Wait" ist ein auffällig kurzes Album. Die acht Stücke zeigen aber die gesamte Bandbreite der Stereophonics: Mit "Colours of October" hat es eine geschmackvolle Soul-Ballade auf das Album geschafft. "Eyes Too Big For My Belly", ein Bluesrock-Stampfer mit stark verzerrter E-Gitarre.

Ein bisschen Coolness fehlt

Kelly Jones ist ein guter Songwriter und ziemlich guter Sänger. Leider fehlen Stereophonics die Coolness der Gallagher-Brüder und die Intelligenz von Blur. Die Waliser sind eben einfache Jungs vom Dorf, die kleine Hymnen für ganz normale Leute schreiben wollen. Mit Fleiß und Konstanz haben sich Stereophonics eine riesige Fangemeinde erspielt.

Jones sagt: "Auf der Kunsthochschule sagte mir einer meiner Lehrer diesen Satz: "Make ‘Em Laugh, Make ‘Em Cry, Make 'Em Wait". Darauf habe ich meine Karriere aufgebaut. Du erzählst dem Publikum zwischen den Songs einen Witz, bringst es zum Lachen. Deine Stücke rühren die Leute zu Tränen. Und du lässt sie dann auf die Hits am Ende warten. Lachen, weinen, warten - das ist der Bogen einer guten Geschichte."

Weitere Informationen
Liam Gallagher (l) tritt auf dem Reading Music Festival auf und Noel Gallagher tritt auf dem Glastonbury Festival auf. © picture alliance/dpa/AP | Uncredited

Britische Rockband Oasis kehrt 2025 mit einer Tour zurück

Die Band hatte sich vor 15 Jahren getrennt, damals verließ Noel Gallagher die Gruppe im Streit mit seinem Bruder. Nun gehen sie gemeinsam auf Tour. mehr

Die Band Mike & The Mechanics steht auf einer grün beleuchteten Bühne und spielt © NDR / Uli Kniep Foto: Uli Kniep

Standing Ovations für Mike & The Mechanics in Hannover

Hits wie "Another Cup Of Coffee" und Genesis-Songs, ein Seitenhieb auf Trump und der junge Nic Collins - die Mechanics haben abgeliefert. mehr

CD Cover: Santana "Sentient" © Candid

"Sentient": Carlos Santana zeigt seine Paraderolle als Side-Kick

Das neue Album des 77-Jährigen Gitarristen versammelt überarbeitete Aufnahmen mit Miles Davis und Michael Jackson und den kraftvollen neuen Song "Coherence". mehr

Make ‘Em Laugh, Make ‘Em Cry, Make ‘Em Wait“

Genre:
Pop/Rock
Label:
EMI (Universal Music)
Veröffentlichungsdatum:
25.04.2025

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Kultur | 25.04.2025 | 02:55 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Rock und Pop

Collage aus verschiedenen Albumcovern. © V2, Capitol, Republic

Alben 2025: Neues von Ringo Starr, Lady Gaga und The Weeknd

Musikalisch ist im neuen Jahr einiges los: Viele neue Alben werden erwartet - und auf den Bühnen im Norden sind tolle Acts zu erleben. mehr

Nahaufnahme von Notenblättern mit lila und roter Beleuchtung. Darauf liegt der Schriftzug "CHOR MUSIK" in großen weißen und rosa Buchstaben. © NDR | istock/getty images

Chormusik als Podcast abonnieren - Klangwelten der Vokalmusik entdecken

Tallis Scholars bis Maybebop - Chormusik aus sechs Jahrhunderten von der Renaissance bis zur Gegenwart. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung © NDR Kultur

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Porträt von Philipp Schmid © NDR Foto: Sinje Hasheider

Philipps Playlist

Philipp Schmid kennt für jede Lebenslage die richtige Musik. Egal ob Pop, Klassik oder Jazz. Träumt Euch zusammen mit ihm aus dem Alltag! mehr

Peter Urban © NDR Foto: Andreas Rehmann

Urban Pop - Musiktalk mit Peter Urban

Spannende Stories, legendäre Konzerte, bewegende Begegnungen: Peter Urban hat viel erlebt und noch mehr zu erzählen. mehr

Mehr Kultur

Wolfram Weimer sitzt auf einem Sessel und gestikuliert mit seinen Händen, die zu Fäusten geformt sind. © picture alliance / teutopress | -

Wolfram Weimer als Kulturstaatsminister: Berufung mit Zündstoff

Der Verleger und Autor soll Nachfolger von Claudia Roth werden. Erste Reaktionen fallen kritisch aus. mehr