Ein Klavier-Flügel mit dem Logo des Usedomer Musikfestivals steht vor der Seebrücke Ahlbeck am Strand der Insel Usedom. © picture alliance/dpa | Stefan Sauer Foto: Stefan Sauer

Usedomer Musikfestival: Nord Stream 2 nicht mehr Orchester-Sponsor

Stand: 26.02.2022 10:47 Uhr

Das Baltic Sea Philharmonic hat die Zusammenarbeit mit der Nord Stream 2 AG ausgesetzt. Für das diesjährige Usedomer Musikfestival werden aber bis auf Weiteres weder künstlerische noch finanzielle Veränderungen erwartet.

Im September steht das Eröffnungskonzert in Peenemünde durch das Baltic Sea Philharmonic auf dem Programm. Seit 2017 war die Nord Stream 2 AG Hauptförderer des Orchesters. Das Orchester war 2008 vom Usedomer Musikfestival ins Leben gerufen worden - zusammen mit der Nord Stream AG, der Betreibergesellschaft der ersten Ostseepipeline. Diese wurde Hauptsponsor des Baltic Sea Philharmonic, neun Jahre später übernahm die Nord Stream 2 AG diese Funktion.

Festival selbst ohne Verbindung zu Nord Stream 2

Wegen Russlands Angriff auf die Ukraine ist die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung ausgesetzt worden. Das teilte ein Sprecher des Usedomer Musikfestivals auf Anfrage von NDR 1 Radio MV schriftlich mit. Das Usedomer Musikfestival selbst stehe in keiner vertraglichen oder werblichen Verbindung zur Nord Stream 2 AG, habe aber als Initiator des Baltic Sea Philharmonic ein Unternehmenslogo auf der Internetseite abgebildet. Dieses ist mittlerweile entfernt worden. Auch der SSC Palmberg Schwerin lässt die Partnerschaft mit Nord Stram 2 vorerst ruhen.

Genehmigung für zweite Ostseepipeline gestoppt

Durch die erste Ostseepipeline Nord Stream 1 fließt weiter Erdgas nach Lubmin bei Greifswald, wo es ins deutsche Verteilnetz eingespeist wird. Lieferant ist der russische Staatskonzern Gazprom. Er hält auch 51 Prozent der Anteile an der Betreibergesellschaft. Die zwei neuen Röhren der Pipeline Nord Stream 2 sind fertiggestellt, das Genehmigungsverfahren zum Betrieb ist nun aber gestoppt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 26.02.2022 | 09:00 Uhr

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