Die Fabrik der roten Steine
Jeder kennt sie, seit Jahrhunderten haben sie sich als Baumaterial bewährt: Ziegelsteine. Wie die kleinen roten Quader seit Beginn des Industriezeitalters produziert wurden, zeigt die Historische Ziegelei im Örtchen Benzin im Süden Mecklenburgs. Noch bis 1990 kamen dort frisch gebrannte Ziegel aus dem Ofen. An der Technik hatte sich in mehr als 80 Jahren kaum etwas verändert. Lediglich die ursprüngliche Dampfmaschine war von einem Elektromotor abgelöst worden. Inzwischen darf sich die Anlage aus dem Jahr 1907 Technisches Denkmal nennen.
Funktionsfähige Technik
Nachdem die Fabrik auf einem elf Hektar großen Gelände von 1995 bis 2011 umfassend saniert wurde, finden Besucher eine voll funktionsfähige Ringofen-Ziegelei vor. Sie gilt als letzte ihrer Art in Mecklenburg-Vorpommern, die besichtigt werden kann. Bei Führungen erfahren die Teilnehmer, wie Ziegelsteine damals hergestellt wurden und wie es heute funktioniert. Herzstück der Anlage ist der Hoffmannsche Ringofen, dessen Kammern ringsum nacheinander befeuert wurden. So ließ sich der Ausstoß der Ziegelproduktion im Vergleich zur traditionellen Methode mit einem Brennofen deutlich steigern. Zu Hochzeiten verließen pro Jahr mehr als eine Million Steine die Fabrik.
Neben dem Ofen bestimmen schwere Maschinen das Bild in der Ziegelei. Transmissionsriemen treiben Maschinen an, mit denen die Rohstoffe aus dem benachbarten Abbau aufbereitet, geformt und gepresst wurden.
Karte: Historische Ziegelei Benzin
