Jemand mit Schürze gießt flüssigen Dünger vor Zimmerpflanzen in eine Verschlusskappe. © fotolia.com Foto: Mediteraneo

Mit Dünger blühen Zimmerpflanzen auf

Stand: 10.05.2023 12:12 Uhr

Jedes Frühjahr beginnen Zimmerpflanzen wieder kräftig zu wachsen. Regelmäßiges Düngen hilft ihnen, schön und gesund zu bleiben. Doch wie viel und welcher Dünger ist nötig?

Wenn die Tage wieder länger werden, endet auch für Zimmerpflanzen die winterliche Ruhephase. Sie nehmen mehr Sonnenlicht auf und benötigen für ihr Wachstum zusätzliche Nährstoffe. Da Zimmerpflanzen in Töpfen mit relativ wenig Erde stehen, ist regelmäßiges Düngen für sie besonders wichtig, um schöne und gesunde Blüten und Blätter zu produzieren.

Welcher Dünger eignet sich für Zimmerpflanzen?

Je nach Pflanzenart ist der Düngebedarf unterschiedlich. Bevor man mit dem Düngen beginnt, sollte man sich deshalb möglichst über die Ansprüche der jeweiligen Pflanze informieren. Eine gute Wahl für viele Zimmerpflanzen sind Flüssigdünger. Ihr Vorteil: Sie können sehr individuell dosiert werden und gelangen über das Gießwasser ganz einfach an die Wurzeln der Pflanzen. Allerdings sind diese Allrounddünger nicht für alle Zimmerpflanzen geeignet. Einige, etwa Orchideen und Sukkulenten, könnten damit schnell überdüngt werden, da sie nur geringe Nährstoffmengen benötigen.

Düngestäbchen halten lange vor

Eine Alternative zum Flüssigdünger sind Düngestäbchen. Sie werden in Wurzelnähe in die Erde gesteckt und geben die Nährstoffe nach und nach ab. Damit sie gut wirken, muss allerdings die Erde im Topf sehr gleichmäßig feucht gehalten werden.

Stickstoff, Phosphor, Kalium: Was ist NPK-Dünger?

NPK-Dünger sind sogenannte Volldünger. Sie enthalten Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) und damit die drei wichtigsten Stoffe, die Pflanzen brauchen, um sich gut zu entwickeln. Stickstoff ist nötig, damit die Pflanzen kräftig wachsen, Phosphor für die Ausbildung von Wurzeln, Früchten und Blüten, Kalium wiederum stärkt die Widerstandskraft der Pflanze. Neben diesen drei Hauptnährelementen enthalten NPK-Dünger außerdem meist noch eine Reihe weiterer Nährstoffe, darunter etwa Kalzium, Schwefel oder Magnesium, welches den Blättern eine besonders intensive Farbe verleiht.

Auch Eisen ist häufig in kleinen Mengen zugesetzt. Es verhindert, dass Pflanzen gelbe Blätter bekommen. Auf den Verpackungen der Dünger finden sich Angaben, in welchem prozentualen Verhältnis die Stoffe jeweils enthalten sind.

Wie sinnvoll sind Spezialdünger?

Im Handel erhältlich sind neben NPK-Düngern etliche Spezialdünger für einzelne Pflanzenarten. Diese seien aber häufig unnötig, erklärt Matthias Schuh, der im Freilichtmuseum am Kiekeberg als Museumsgärtner arbeitet. "Hier lohnt ein Blick auf das Kleingedruckte, denn viele Dünger sind recht ähnlich in ihrer Zusammensetzung. Für die meisten Pflanzen reicht ein normaler Zimmerpflanzendünger." Von Langzeitdüngern, die als Granulat beim Umtopfen in die Erde gegeben werden, rät Schuh ebenfalls ab. Es sei schwierig, hier die richtige Dosierung zu finden. "Die Gefahr der Überdüngung ist relativ groß."

Wie oft brauchen die Pflanzen Dünger?

Flamingoblume mit rotem Blütenblatt in Nahaufnahme © Fotolia.com Foto: Reinalde Roick
Auf die Dosis kommt es an: Am besten richtet man sich dabei nach den Hersteller-Empfehlungen.

Wichtig ist, die Pflanzen nicht erst zu düngen, wenn sie bereits Mangelerscheinungen zeigen. "Dünger ist keine Medizin für die Pflanzen, sondern eine Art Grundernährung", so Schuh. Beim Dosieren empfiehlt der Gärtner, sich einfach an die Vorgaben der Hersteller zu halten. Aus Sparsamkeit den Dünger zu strecken, mache ebenso wenig Sinn wie Düngen nach dem Motto "viel hilft viel".

Besser ist es, regelmäßig und gut dosiert zu düngen. "Das ist wie beim Menschen. Da würde auch niemand empfehlen, montags ganz viel und dann die ganze Woche nichts mehr zu essen", so Schuh. Je gleichmäßiger und ausgewogener gedüngt wird, desto schöner können sich die Zimmerpflanzen entwickeln. Den Sommer über sollte weiter regelmäßig gedüngt werden. Im Spätherbst benötigen die Pflanzen dann weniger und im Winter fast gar keinen Dünger.

Weitere Informationen
Flüssigdünger in Plastikflaschen. © fotolia Foto: Davizro Photography

Welcher Dünger eignet sich für welche Pflanze?

Organischer und mineralischer Dünger, Spezialdünger in flüssiger oder fester Form: Ein Überblick zu Düngemitteln. mehr

Blühende Passionsblume © fotolia Foto: skymoon13

Exotische Zimmerpflanzen verschönern die triste Jahreszeit

Ihre Blüten ähneln Vögeln oder haben leuchtende Farben: Welche exotischen Zimmerpflanzen eignen sich für die Fensterbank? mehr

Eine Zimmerpflanze mit dichtem Wurzelballen liegt auf einer Zinkwanne mit Erde. © NDR Foto: Udo Tanske

Zimmerpflanzen richtig umtopfen und zurückschneiden

Das Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt zum Umtopfen von Zimmerpflanzen. Ein Rückschnitt bringt Form und regt den Austrieb an. mehr

Ein Mann pflanzt eine Bergpalme in einen Topf. © Colourbox Foto: rigsby

Zimmerpalmen richtig pflegen: Sommer in der Wohnung

Zu jeder Jahreszeit verbreiten Zimmerpalmen einen Hauch Urlaubsstimmung. Welche Pflege benötigen die Pflanzen? mehr

Dieses Thema im Programm:

Die Tricks | 15.05.2023 | 21:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Zimmerpflanzen

Zierpflanzen

Mehr Gartentipps

Ein Zweig Rosmarin wird im Garten mit einer Schere geerntet © Colourbox

Rosmarin schneiden: So wächst er kräftig und kompakt

Im Frühjahr ist der beste Zeitpunkt, um Rosmarin zu schneiden. Worauf kommt es an und wie weit darf geschnitten werden? mehr

Eine Blaumeise sitzt auf einem blühenden Forsythien-Zweig © picture alliance / blickwinkel Foto: M. Kuehn

Gartentipps für April

Zeit für die Neugestaltung: Gehölze lassen sich pflanzen, Rasen benötigt viel Pflege. Tipps für die Gartenarbeit im April. mehr

Frühlingsblumen in einer Kiste und Übertöpfen © fotolia Foto: Jeanette Dietl

Gartenkalender: Tipps von Januar bis Dezember

Jeden Monat gibt es im Garten etwas zu erledigen. Ein Überblick mit den wichtigsten Tipps, nach Monaten sortiert. mehr