Eine Kräuterspirale mit diversen Kräutern. © Colourbox Foto: alho007
Eine Kräuterspirale mit diversen Kräutern. © Colourbox Foto: alho007
Eine Kräuterspirale mit diversen Kräutern. © Colourbox Foto: alho007
AUDIO: Mischkulturen in die Beete! (38 Min)

Eine Kräuterspirale bauen und bepflanzen

Stand: 15.02.2023 15:48 Uhr

Kräuterspiralen bieten Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen in verschiedenen Zonen optimale Bedingungen zum Wachsen. So werden sie gebaut und bepflanzt.

Eine Kräuterspirale ist nicht nur praktisch, sie ist auch eine ganz besondere Augenweide im Garten. Sie funktioniert mit einem ganz einfachen Trick: Durch die Spiralform können auf engstem Raum verschiedene Feucht- und Klimazonen simuliert werden - inklusive Teich. So können sich die verschiedenen Kräuter optimal entwickeln.

Kräuterspirale hat vier Zonen

Mit einem leichten Anstieg bis zum höchsten Punkt ist die Kräuterspirale in vier Zonen aufgeteilt: Ganz unten befindet sich der Nassbereich. Hier finden wasserliebende Pflanzen wie Brunnenkresse oder Wasserminze ihren Platz. An die Nasszone angrenzend befindet sich die Feuchtzone, wo Kerbel, Petersilie, Basilikum und Bärlauch gut wachsen. Im normalen Bereich Schnittlauch, Koriander und Minze pflanzen. Am wärmsten und trockensten ist der höchste Punkt der Spirale: Das ist die mediterrane Zone. Hier gedeihen Salbei, Thymian, Majoran, Rosmarin, Oregano, Lavendel und Lorbeer.

Das benötigte Material:

  • Pflöcke, Kordel
  • Spaten
  • Klinkersteine, grober Schotter
  • Gartenerde, Sand, Kompost
  • Fertigteich, Baubottich
  • Steine zum Aufschichten der Spiralmauer

Geeigneten Standort finden und abstecken

Als erster Schritt ist die Auswahl des Standorts entscheidend. Der Platz sollte mindestens drei Meter Durchmesser haben und möglichst sonnig liegen. Jede Kräuterspirale kann ganz individuell gestaltet werden. Wichtig ist nur, dass die Pflanzen genug Platz haben, um sich zu entfalten. Ist der passende Standort gefunden, einfach mithilfe von Pflöcken und Kordel einen Grundriss abstecken. Dieser sollte an ein Schneckenhaus erinnern. Wichtig: Der Teich sollte am Ende der Spirale in Richtung Süden platziert sein. Nur so kann garantiert werden, dass jede Pflanze auch die richtige Klimazone erhält.

Grundlage mit Schotter bilden und Mauer errichten

Als Nächstes wird ein Spaten benötigt: Insgesamt sollte der Boden für die Spirale etwa 30 Zentimeter tief ausgehoben werden. Nur der Teich am Fuß der Spirale sollte etwa 10 Zentimeter tiefer gegraben werden. Um Staunässe zu verhindern und ein stabiles Fundament zu legen, wird das Erdloch mit einer 10 Zentimeter dicken Schicht grobem Schotter aufgefüllt. Die Stelle, an der später der Teich seinen Platz findet, sollte jedoch ohne Schotter bleiben.

Um die Mauer zu errichten, werden die Steine von außen nach innen hin höher werdend spiralförmig angelegt. Die Mauer sollte am höchsten Punkt 80 Zentimeter erreichen. Damit sie besonders natürlich wirkt, möglichst keinen Mörtel verwenden. Das hat auch den Vorteil, dass Thymian und Dost in die Spalten gepflanzt werden können und nützliche Tiere wie Eidechsen dort ein Zuhause finden.

Erdmischungen anpassen und einfügen

Steht die Mauer, kann der Schotter hinzugefügt werden. Hierbei gilt es, den Schotter von der Höhe her spiralförmig einzufüllen, sodass am höchsten Punkt 50 Zentimeter erreicht werden und zum auslaufenden unteren Ende die Schicht nahezu ebenerdig wird. Um die Spirale nun mit Erde zu füllen, muss man die verschiedenen Klimazonen beachten. Beim oberen Ende der Spirale sollte die Gartenerde zur Hälfte mit Sand gemischt werden und entspricht damit den Pflanzen der Trockenzone.

Die Kräuterspirale bietet unterschiedlichen Pflanzen auf engem Raum genügend Platz. © NDR Foto: Sabine Mierisch
Je nach Höhe wird die Spirale mit einem unterschiedlichen Erdgemisch befüllt.

Richtung unterem, auslaufendem Ende sollte immer weniger Sand verwendet und stattdessen Kompost hinzugefügt werden, bis am Teich ein Mischverhältnis von einer Hälfte Gartenerde und einer Hälfte Kompost entstanden ist. Am Ende sollte die Spirale an ein Schneckengehäuse erinnern, mit einem flachen Anfang am äußeren Ende der Spirale und einer erhöhten Spitze in der Mitte.

Anlegen des Teichs

Als letzter Schritt wird der Teich angelegt. Hierfür eignet sich entweder ein fertiger Teich aus dem Baumarkt oder ein einfacher Baubottich. Der Behälter sollte in etwa 30 bis 40 Zentimeter Tiefe sitzen. So lässt er sich ganz einfach in das vorgefertigte Loch einsetzen. Dann den Behälter mit Sand befüllen und Wasser hineingießen. Der Rand kann mit Feldsteinen dekoriert werden.

Bis zur Bepflanzung braucht es Geduld

Die Kräuter nicht sofort in das Beet setzen, sondern erst mal einen ordentlichen Schauer abwarten und dann gegebenenfalls etwas Erde nachschütten. Dann aber darf die Saison der leckeren und duftenden Kräuter beginnen.

Diese Kräuter eignen sich zur Bepflanzung

  • 4 Brunnenkresse
  • 1 Kerbel
  • 1 Blattpetersilie
  • 1 Strauchbasilikum (Staude)
  • 1 Bärlauch
  • 2 Schnittlauch
  • 1 Koriander
  • 1 Ananasminze
  • 1 Ananassalbei
  • 1 Zitronenthymian
  • 1 Kugelthymian
  • 1 Staudenmajoran
  • 1 Rosmarin
  • 1 Oregano (scharf)
  • 1 hängender Oregano
  • 1 Lavendel
  • 1 Lorbeer

Weitere Informationen
Zitronenmelisse in Nahaufnahme. © NDR Foto: Steffen Neitz

Zutaten-Lexikon: Kräuter

Wissenswertes von Bärlauch über Kapuzinerkresse bis Zitronenmelisse. Ausführliche Kräuterporträts und Rezepte beliebter Kräuter im Zutaten-Lexikon. mehr

Vogelmiere (Stellaria media) © fotolia Foto: PhotoSG

Wildkräuter erkennen, sammeln und zubereiten

Wildkräuter wie Brennnessel, Giersch und Löwenzahn gelten als lästiges Unkraut. Dabei sind sie essbar und haben heilende Wirkung. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | 13.02.2023 | 18:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Nutzgarten

Gartengestaltung

Do it yourself

Mehr Gartentipps

Japanisches Blutgras "Red Baron" wächst in einem Balkonkasten © imago images / CHROMORANGE

Mit Ziergräsern Kübel herbstlich bepflanzen

Ziergräser verleihen Balkon und Terrasse im Herbst einen zauberhaften Charme. Worauf sollte man beim Pflanzen achten? mehr

Riesen-Goldrute und Astern © picture alliance / blickwinkel Foto: R. Bala

Gartentipps für September

Der September eignet sich gut, um Immergrüne wie Rhododendron umzupflanzen. Zudem ist es Zeit, Blumenzwiebeln zu setzen. mehr

Frühlingsblumen in einer Kiste und Übertöpfen © fotolia Foto: Jeanette Dietl

Gartenkalender: Tipps von Januar bis Dezember

Jeden Monat gibt es im Garten etwas zu erledigen. Ein Überblick mit den wichtigsten Tipps, nach Monaten sortiert. mehr