Es wird voll: Unis in Kiel und Lübeck begrüßen Erstsemester
An den Universitäten in Kiel und Lübeck hat mit den ersten Vorlesungen das neue Wintersemester begonnen. Das Studentenwerk Schleswig-Holstein beklagt jedoch, dass viele von Ihnen weiterhin keine Unterkunft finden.
Allein an der Lübecker Universität sind etwa 900 Erstsemester dabei - in Kiel werden mehr als 4.000 erwartet. Die Wohnraumsituation ist so angespannt wie nie, heißt es vom Studentenwerk. 3.800 Studierende haben sich allein auf dessen Wohnheimplätze beworben. Nur weniger als ein Fünftel von ihnen hat ein Zimmer bekommen. 1.500 Namen stehen noch auf der Warteliste.
Mehrheit der Studierenden geht bei Wohnheimen leer aus
Die Sprecherin des Studentenwerkes, Kerstin Klostermann, sagt, die schwierige Unterkunftssuche hänge zum einen mit den wenigen Angeboten, die es auf dem Markt gibt, zusammen. Zum anderen seien die enorm gestiegenen Mietpreise bei Wohnungen und in Wohngemeinschaften ein Grund. "Bei uns in den Wohnheimen ist es so, dass wir zum aktuellen Zeitpunkt schon komplett ausgebucht sind." Nach Angaben der Sprecherin konnte das Studentenwerk nur 700 Personen landesweit einen Wohnheimplatz für das Wintersemester anbieten. "Und das ist natürlich viel zu wenig." Weil es diese Probleme schon seit Jahren gibt, fordert das Studentenwerk mehr bezahlbare Unterkünfte für Studierende.
Wenig Wohnraum und hohe Energiekosten belasten gleich doppelt
Laut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ist in der Landeshauptstadt nur wenig Entspannung in Sicht. Jedoch soll in zwei Jahren immerhin ein neues Wohnheim mit 160 Wohnungen eröffnet werden, heißt es. Das Studentenwerk Schleswig-Holstein sieht allerdings noch ein weiteres akutes Problem: die gestiegenen Energiekosten. Deshalb sei es dringend notwendig, dass die Studierenden die vom Bund angekündigten 300 Euro Energiekostenpauschale ausgezahlt bekommen. Auch die Universitäten selbst kämpfen mit den gestiegenen Energiepreisen. Um Kosten zu sparen, werden zum Beispiel in Lübeck alle Räume nur auf maximal 19 Grad erwärmt. Auch warmes Wasser gibt es dort erstmal nicht mehr.
Hybride Vorlesungen nur als Notlösung
Trotz der steigenden Corona-Zahlen sollen Vorlesungen vorerst in Präsenz stattfinden. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird seitens der Universitäten empfohlen. Eine Maskenpflicht gibt es zum Beispiel in Lübeck aktuell nur in den Bereichen der medizinischen Ausbildung, die in den Gebäuden des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) stattfindet.