Neumünster: Einrichtung für Quarantäne-Verweigerer startet
Wer sich hartnäckig einer Quarantäne verweigert, kann nun in einer speziellen Einrichtung in Neumünster untergebracht werden.
Heute ist der offizielle Start, doch bislang sind die Räume ungenutzt. Bis Freitagnachmittag sei nicht absehbar gewesen, dass die Kreise bereits Gebrauch von der Unterbringungsmöglichkeit machen, sagte eine Sprecherin des Landkreistags. In dem Gebäude auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt Moltsfelde in Neumünster ist Platz für bis zu sechs Quarantäne-Verweigerer. Die Zellen sind jeweils zwölf Quadratmeter groß, die Einrichtung ist nach außen abgeschlossen. Betreiber ist der Kreis Segeberg und stellt sie den anderen Kreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung.
Unterbringung ist letztes Mittel
Über eine vom Gesundheitsamt verfügte Unterbringung muss letztlich ein Gericht entscheiden. Laut Infektionsschutzgesetz kommt sie als letztes Mittel in Betracht. Das heißt, jemand muss sich erkennbar weigern, Auflagen einzuhalten, Verstöße müssen nachgewiesen und eine sogenannte Gefährderansprache erfolglos geblieben sein. Die Unterbringungsräume seien schlicht, hätten aber jeweils eine individuelle Nasszelle, so der Landkreistag. Wer dort untergebracht wird, darf zwar Handy oder Laptop mitbringen - das Zimmer darf allerdings nicht verlassen werden.12 bis 15 Mitarbeiter werden über Honorarverträge beschäftigt. Freiwillig gemeldet hatten sich mehr als 30 ehemalige Polizei- und Justizvollzugsbeamte.
