Krieg in der Ukraine: Etwa 1.700 Geflüchtete in Landesunterkünften
Landesunterkünfte, Sporthallen, Schulen, Gemeinderäume, Zimmer - ganz Schleswig-Holstein schafft Platz für die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten.
Die Landesunterkünfte in Schleswig-Holstein haben bis Montagnacht 158 weitere Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert. Damit sind dort nach Angaben des Innenministeriums mittlerweile insgesamt rund 1.700 Menschen untergebracht. Allein seit Montag wurden demnach 70 Geflüchtete aus den Landesunterkünften auf die Kommunen im Land verteilt. Zudem kamen im Norden am Montag über die Koordinierungsstelle des Bundesamtes für Güterverkehr insgesamt 14 Busse mit 592 Kriegsflüchtlingen an. Sie wurden auf die Sammelunterkünfte der Kreise und kreisfreien Städte verteilt.
Viele Kinder "einfach leer im Gesicht"
Knapp 300 der Geflüchteten, die am Montag ankamen, wurden mit mehreren Bussen nach Rendsburg in die Sporthalle am Nord-Ostsee-Kanal gebracht, dort versorgt und registriert. Laut Martin Kruse vom Erstaufnahmezentrum in Rendsburg hat die Aufnahme sehr gut geklappt. "Wir haben uns darauf eingestellt, dass viele Kinder da sind und dass die spielen wollen. Wir hatten Spielzeug da", berichtet Kruse. Aber zum Spielen sei es bislang nicht gekommen: "Die Kinder haben noch nicht einmal mehr geweint oder auch noch nicht einmal mehr gelacht. Die sind ein Stückweit einfach auch leer im Gesicht gewesen."
Noch am selben Tag wurden viele der Geflüchteten auf Unterkünfte im Kreis Rendsburg-Eckernförde verteilt. Dabei handelt es sich laut Kruse unter anderem um Ferienwohnungen oder Häuser sowie Zimmer in Privatwohnungen, die Menschen zur Verfügung gestellt haben.
Vorbereitungen für weitere Flüchtlinge laufen
Aber auch anderswo im Land kümmern sich Kreise, Städte und Gemeinden um die Geflüchteten. Allein im Kreis Herzogtum Lauenburg sind bisher etwa 350 Menschen registriert worden, im Kreis Dithmarschen 170 und in Flensburg 160 Flüchtlinge aus der Ukraine. In Ratzeburg (Kreis Herzogtum Lauenburg) wurden in der Notunterkunft neben Feldbetten eine Spielecke für Kinder sowie eine zweistündige Arztsprechstunde eingerichtet.
Eutin nimmt zunächst acht Flüchtlinge auf
In Eutin (Kreis Ostholstein) werden voraussichtlich in dieser Woche die ersten acht Geflüchteten aufgenommen. Dort laufen aktuell die Vorbereitungen, sagte Stadtmanagerin Kerstin Stein-Schmidt: "Wir haben inzwischen von Seiten der Stadtverwaltung einen Stab gebildet. Wir kommen täglich kurz zusammen, bewerten die Lage neu und gucken einfach, was muss jetzt getan werden."
Wahrscheinlich wird die Stadt eine Turnhalle frei räumen, um dort Betten aufzustellen. "Die Lage ist halt sehr dynamisch und sehr unübersichtlich. Wir wissen wirklich nicht ganz genau, was passiert, wollen aber vorbereitet sein und die Menschen bestmöglichst unterbringen", erklärte Stein-Schmidt.
Seeth schafft 1.000 Plätze
Ab April wird es in der ehemaligen Kaserne in Seeth (Kreis Nordfriesland) Platz für 1.000 Menschen geben. Im Moment klärt die Gemeinde nach eigenen Angaben noch, wo die ukrainischen Kinder unterrichtet werden können. In Albersdorf (Kreis Dithmarschen) sollen schon am Donnerstag etwa 100 Geflüchtete unterkommen.
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