296 Schweine verhungert: Landwirt zu Geldstrafe verurteilt
Ein Landwirt hat auf seinem Hof in Hilter 296 Schweine verhungern lassen. Dafür verurteilte ihn das Amtsgericht Bad Iburg zu einer Geldstrafe. Eine Depression ließ das Gericht als Grund nicht gelten.
Das Gericht verurteilte den 65-jährigen Landwirt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 9.100 Euro. Ende November vergangenen Jahres hatte sich der Mann beim Landkreis selbst angezeigt. Auf seinem Hof in Hilter (Landkreis Osnabrück) fanden die Veterinäre von den 300 eingestallten Schweinen nur noch vier lebende Tiere vor. Sie waren abgemagert und mussten getötet werden. Die übrigen 296 Tiere waren verendet, von einigen waren zum Teil nur noch Knochen vorhanden. Nach Angaben eines Landkreis-Sprechers hatten sich die Schweine gegenseitig aufgefressen.
Landwirt kümmerte sich um Kälber auf dem Hof
Der Landwirt selbst hatte vor Gericht keine Erklärung dafür, warum er die Tiere nicht versorgte. Er könne sich nicht mehr erinnern. Wegen der Arbeit sei er überlastet gewesen. Ein psychiatrischer Gutachter attestierte dem Mann, eine Depression gehabt zu haben. Der 65-Jährige habe sich überlastet gefühlt und zunächst die Versorgung der Tiere aufgeschoben, später dann komplett verdrängt. Für eine verminderte Schuldfähigkeit sah der Richter aber keine Argumente. Als studierter Landwirt mit langjähriger Berufserfahrung habe der Angeklagte den Zustand der Tiere bemerken müssen - zumal er sich auf dem Hof in einem anderen Stall zeitgleich um zahlreiche Kälber gekümmert habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Massentierhaltung
