"Nordadler": Razzien in Herzberg und Hannover

Nach dem Verbot der rechtextremistischen Gruppe "Nordadler" durch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sind am Dienstag Polizisten bundesweit zu Razzien ausgerückt. Bei zwei Hauptverantwortlichen aus Herzberg am Harz (Landkreis Göttingen) und der Region Hannover seien dabei hauptsächlich elektronische Geräte gefunden und gesichert worden. Diese würden nun ausgewertet, wie das niedersächsische Innenministerium mitteilte. Weitere Durchsuchungen gab es den Angaben zufolge bei fünf weiteren führenden Vertretern in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Brandenburg.
"Nordadler" bekennen sich zu Adolf Hitler
Das Bundesinnenministerium rechnet den "Nordadlern" mehrere Dutzend Mitglieder zu. Sie verfolge eine nationalsozialistische Ideologie. Die Rechtsextremisten bekennen sich laut Innenministerium zu Adolf Hitler und anderen Vertretern des Nazi-Regimes und nutzen dessen Symbole und Sprache. Zudem plane "Nordadler" nationalsozialistische Siedlungsprojekte im ländlichen Raum. Bei den Durchsuchungen habe man neben Computern, Laptops und Mobiltelefonen "NS-Literatur, Reichskriegsflaggen und andere Devotionalien wie Stahlhelme gefunden", hieß es weiter.
Gruppe in Niedersachsen schon länger im Fokus
Nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums ermitteln Polizei und Verfassungsschutz seit 2017 gegen die Gruppe. Bereits 2018 waren Objekte in Katlenburg-Lindau (Landkreis Northeim) durchsucht worden.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels war Herzberg am Harz fälschlicherweise im Landkreis Goslar statt im Landkreis Göttingen verortet werden. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.
