Staatsschutz ermittelt: Kirchen in Hannover und Alfeld beschmiert
An der Marktkirche in Hannover und an der Alfelder Stadtkirche St. Nicolai sind in der Nacht zu Montag Graffitis angesprüht worden - möglicherweise eine Reaktion auf den gerade beendeten Kirchentag.
Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen der Schmierereien an der Marktkirche in Hannover. Pastor Marc Blessing vermutet, dass die Tat eine Reaktion auf den am Sonntag zu Ende gegangenen Kirchentag in Hannover sein könnte. Unter anderem wurde das Wort "Bigotterie" an die denkmalgeschützte Kirche gesprüht. "Der Begriff steht eigentlich für einen kleinlichen Glauben, für eine Engherzigkeit. Das kann man den Kirchen nach dem Kirchentag nun wirklich nicht vorwerfen", sagte der Pastor am Mittwoch bei einer Begutachtung der Schäden mit Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Denn man habe dort Offenherzigkeit, Weitläufigkeit und eine großartige Debattenkultur erlebt, so der Pastor. Neben den Graffitis wurde auch ein Fenster mit einem Stein eingeworfen.
Auch Oberbürgermeister Onay verurteilt die Schmierereien
"Wir werden es nicht akzeptieren, dass hier Gewalt und Hass in dieser Art in unserer Stadt Raum greift", sagte Onay. Man sei noch immer getragen von dem Gefühl des Kirchentages und der solidarischen Geste, die man dort erlebt habe. Das sei es, was die Hannoveranerinnen und Hannoveraner verteidigen müssten, so Onay.
Besteht ein Zusammenhang zwischen den Taten?
Die Fassade der Alfelder Stadtkirche St. Nicolai wurde nach Polizeiangaben ebenfalls in der Nacht zum Montag beschmiert. Sowohl in Hannover als auch in Alfeld hinterließen die unbekannten Täter in schwarzer und pinker Farbe gleich lautende Schriftzüge. Inwieweit ein Zusammenhang zwischen beiden Taten besteht, ist nach Angaben der Ermittler derzeit noch unklar. Die Polizei Hannover vermutet einem Sprecher zufolge einen politischen Hintergrund. Hinweise auf den oder die Täter gebe es aber noch nicht.
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