Corona: Landesregierung wirbt für Impfung mit AstraZeneca
Die niedersächsische Landesregierung geht davon aus, dass der Corona-Impfstoff von AstraZeneca kein Ladenhüter wird. In einigen Regionen sind die Vorbehalte allerdings groß.
Im Landkreis Hildesheim haben nach Angaben einer Kreissprecherin in der vergangenen Woche bis zu 25 Prozent der angemeldeten Personen ihren Termin zur Impfung mit dem AstraZeneca-Stoff kurzfristig abgelehnt. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Auch in Salzgitter sowie in den Landkreisen Wolfenbüttel und Goslar werden immer häufiger Impftermine abgesagt, weil die Menschen offenbar verunsichert sind. Das ergab eine Umfrage von NDR 1 Niedersachsen unter den Städten und Gemeinden. Insbesondere beim medizinischen Personal soll es teilweise erhebliche Vorbehalte geben.
Kaum Absagen im Nordwesten
Der Impfstoff von AstraZeneca genießt einen schlechteren Ruf als die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna, da die Wirksamkeit geringer sein soll und es nur eine Empfehlung für Menschen unter 65 Jahren gibt. Außerdem gibt es Berichte über stärkere Impfreaktionen. Im Nordwesten des Landes wiederum scheint das die Menschen nicht so stark zu beunruhigen: In Emden beispielsweise nehmen den Angaben zufolge rund 99 Prozent der Impfberechtigten ihren Termin wahr. Und auch im Ammerland und in Oldenburg soll es kaum Personen geben, die ihre Impfung verfallen lassen.
Landesregierung sieht keine Probleme
Der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Oliver Grimm, rief die berechtigten Gruppen auf, den Impfstoff von AstraZeneca trotz der Vorbehalte unbedingt zu nutzen. Er sei hochwirksam und sicher, sagte er NDR 1 Niedersachsen. Regierungssprecherin Anke Pörksen betonte, dass Reaktionen auf Impfstoffe normal seien. Aus ihrer Sicht sollten die Impfberechtigten abwägen, was besser ist: zwei Tage Fieber, Kopfschmerzen und Unwohlsein oder aber die Gefahr einer Viruserkrankung mit schweren Spätfolgen.
Polizisten und medizinisches Personal rücken nach
Das Land habe allerdings keine Hinweise, dass tatsächlich flächendeckend Termine abgesagt würden, sagte Grimm. Wenn Berechtigte nicht erscheinen, rücken demnach andere Personen unbürokratisch nach. Die Impfzentren könnten beispielsweise Polizisten oder Teams der Arztpraxen kurzfristig Termine anbieten, sagte Regierungssprecherin Pörksen. In Kürze kämen auch Grund- und Förderschullehrkräfte sowie Kita-Personal dazu. Deshalb bleibe auch kein Impfstoff übrig.
