Aurich: Volksbank kündigt 466 Sparverträge
Alte Sparverträge in Zeiten von Niedrigzinsen - für die Kunden Geld wert, für die Banken ein Ärgernis. Die Raiffeisen-Volksbank in Aurich hat jetzt als erste Volksbank in Niedersachsen Bonussparverträge ihrer Kunden vorzeitig gekündigt. Betroffen sind 466 Sparer, die ab 2005 einen Bonus-Sparvertrag auf Einzahlungen abgeschlossen hatten. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen spricht von einem Skandal.
Bis zu 45 Prozent Bonus möglich?
Die Sonderzinsvereinbarung versprach nach Angaben der Verbraucherzentrale Niedersachsen eine Bonusstaffel von drei bis zu maximal 45 Prozent ab dem 15. Ansparjahr. Die Bonuszahlungen seien schlicht zu teuer geworden, sagte eine Sprecherin der Auricher Raiffeisenbank am Donnerstag NDR 1 Niedersachsen. Mit Erreichen der höchsten Bonusstufe ab dem 15. Jahr habe die Bank das Recht zu kündigen, sagte die Sprecherin. Damit spare die Bank einen "guten sechsstelligen Betrag" pro Jahr.
Verbraucherzentrale rät zum Widerspruch
Für die Verbraucherzentrale Niedersachsen sind die Kündigungen rechtswidrig. In den Sparverträgen sei klar geregelt, dass der höchstmögliche Bonus bis zum 22. Jahr gewährt werden müsse. Wenn die Laufzeit so klar vereinbart sei, dürfe nicht vorzeitig gekündigt werden, sagt Andreas Gernt von der Verbraucherzentrale. Möglicherweise wolle sie testen, wie Verbraucherzentralen und Kunden reagierten, um dann weitere für die Bank teure Sparverträge zu kündigen, so der Finanzexperte. Er rate Betroffenen, Widerspruch gegen die Kündigung einzulegen.
