Schwere Schäden durch stürmische Gewitterfront
In Mecklenburg-Vorpommern haben Gewitter mit Starkwind und Sturmböen stellenweise große Schäden angerichtet. Schwerpunkte waren die Regionen zwischen Loitz und Greifswald im Osten sowie Dömitz im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns.
Möglicherweise ist eine Windhose durch Dömitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim gezogen und hat etwa 100 Bäume abgebrochen, wie der Bürgermeister Reinhold Suhrau (parteilos) sagte. Nach dem Unwetter am Montagabend sei die Lage ziemlich katastrophal gewesen, so Suhrau weiter. Viele Dächer und Autos seien beschädigt worden. Auf einem Campingplatz fiel ein Baum auf ein Wohnmobil, Helfer befreiten dessen Insassen.
Weitere Äste fielen auf geparkte Autos. Verletzt wurde niemand. Inzwischen sei vieles durch die Feuerwehr beräumt worden, die Straßen sind laut Suhrau wieder befahrbar. Allerdings musste die Dömitzer Festung gesperrt werden, weil dort erst ein Gutachter die Beschädigungen beurteilen müsse. Im Interview bei NDR MV Live schätzte Suhrau, dass die Schäden in der Kleinstadt grob im sechsstelligen Bereich liegen.
Reihenweise Bäume an Kreisstraße umgeworfen
Im Norden des Landkreises Vorpommern-Greifswald knickte das Unwetter reihenweise Bäume um. Wie eine Sprecherin des Landkreises am Dienstag sagte, waren die Regionen zwischen Loitz und Greifswald sowie Lubmin von Montagabend bis Dienstagfrüh besonders von Unwettern betroffen. Allein an der Kreisstraße 8 nahe Düvier seien etwa 100 Bäume umgeworfen worden, sodass die Straße weiter gesperrt bleiben muss.
Mehrere Oberleitungen auf Bahnstrecken beschädigt
In der Nähe von Lubmin stürzte bei Kemnitz ein Baum auf das Dach einer Halle, auf der eine Solaranlage montiert war. Kurz vor Greifswald ist laut Bundespolizei ein ICE mit Baumteilen und Ästen in der Oberleitung zusammengestoßen. Auch bei Züssow ist ein Baum auf die Fahrleitung Bahn auf der Strecke zwischen Anklam und Stralsund gestürzt, so dass die Stromversorgung unterbrochen war. Allein im Kreis Vorpommern-Greifswald mussten die Rettungskräfte zu mehr als 60 Einsätzen wegen Sturmschäden und Wasserproblemen ausrücken. Die Gewitter seien allerdings sehr lokal aufgetreten.
Umgestürzter Baum blockiert Eldekanal
Auch in anderen Teilen des Landes kam es zu vereinzelten Schäden. So mussten Feuerwehren unter anderem am Plauer See - in Plau und Alt Schwerin - zu Unwettereinsätzen ausrücken. Viele Bäume wurden entwurzelt und stürzten um oder wurden abgeknickt, so ein Sprecher der Leitstelle. In der Müritz-Region fiel im Warener Volksbad ein großer Baum um und der Eldekanal wurde ebenfalls durch einen Baum blockiert. Verletzt wurde niemand.