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Schwierige Versöhnung - die Geschichte indigener Kinder in Kanada

Montag, 12. Dezember 2022, 20:33 bis 21:00 Uhr, NDR Info

Diena Jules im Interview © ARD Foto: Peter Mücke

Ein Feature von Peter Mücke, ARD-Studio New York

Der Eingang der ehemaligen Kamloops Residential School. © ARD Foto: Peter Mücke
In den "Residential Schools" sollten die Kinder umerzogen werden.

Der Fund von Hunderten Gräbern auf dem Gelände eines ehemaligen Internats für Kinder aus indigenen Familien hat Kanada an eines der grausamsten Kapitel seiner Geschichte erinnert – und bei den Opfern und ihren Angehörigen Wunden aufgerissen. Zwischen 1870 und 1996 waren rund 150.000 Kinder von Ureinwohnern und gemischten Paaren von ihren Familien getrennt und in Internate gesteckt worden, um sie zur Anpassung zu zwingen. Erklärtes Ziel: Dem Kind den Indianer austreiben.

Mehrere Tausend Kinder starben

Nach Schätzungen sind mehrere Tausend Kinder in den Schulen gestorben – meist an Unterernährung und Krankheiten. Die, die überlebt haben, waren häufig Misshandlungen und sexueller Gewalt ausgesetzt. Die meisten der Internate wurden im Auftrag der kanadischen Regierung von Kirchen und Religionsgemeinschaften betrieben, drei Viertel von katholischen Orden. Schon lange hatten Angehörige eine Entschuldigung des Papstes gefordert. Doch es dauerte bis Juli dieses Jahres, bis Franziskus sich in Kanada mit Opfern traf und um Vergebung bat. Der erste Schritt zu einer schwierigen Versöhnung.

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