Stand: 02.04.2022 15:03 Uhr

NDR Info im Dialog: Unser digitales Angebot im Internet

von Sharon Welzel
Die Teilnehmer der Diskussions zu Social Media bei NDR Info im Dialog am 2. April 2022. © NDR
Die Teilnehmer*innen der Diskussion zum Thema Social Media bei NDR Info im Dialog am 2. April 2022.

Die Nutzerschaft, die ihre Informationen ausschließlich aus den sozialen Netzwerken bezieht, wächst kontinuierlich. Der NDR erreicht zwar viele Menschen immer noch auf den klassischen, linearen Wegen - aber dennoch: Die Redaktionen müssen auf eine sich rapide verändernde Mediennutzung reagieren. Wie gelingt Ihnen das? Das war eines der Themen der letzten Diskussionsrunde im Rahmen von NDR Info im Dialog.

Wie entstehen Inhalte auf Social Media?

Zu Beginn erläutert Wolf-Hendrik Müllenberg aus dem Social-Leitungsteam von NDR Info, wie Inhalte entstehen. Dabei richte man sich besonders an Zielgruppen aus: Bei Facebook sei die Nutzerschaft eher älter und männlich, bei Instagram eher weiblich und jünger. Manchmal müssten Inhalte aber auch währenddessen noch angepasst werden:

"Wenn wir merken, dass die User*innen mehr Informationen zu einem Thema brauchen, passen wir die Inhalte entsprechend an."

Birgit Langhammer bei der Diskussion "NDR Info im Dialog" am 02.04.22 zum Thema Social Media. © NDR Foto: Jenny von Gagern
Moderatorin Birgit Langhammer bei der Diskussion "NDR Info im Dialog" am 02.04.22 zum Thema Social Media.

Besonders erfolgreich auf den Kanälen sei das niedrigschwellige Erklären und Einordnen von Themen. Das habe aber seine Grenzen und der Verweis auf ausführlichere Inhalte auf der Webseite des NDR finde immer statt.

Datenschutz vs. Präsenz

Hörerin Manuela Kusch kritisiert, dass der NDR nur auf großen Plattformen unterwegs ist und die Nutzer*innen auf alternativen Netzwerken wie Mastodon nicht erreiche. Nils Rasmussen, Digitalchef des NDR, erläutert dazu, dass der NDR die Verpflichtung habe, sorgsam mit dem Gebührengeld umzugehen. Daher sei der Sender auf den Plattformen mit der meisten Reichweite, etwa YouTube und Facebook, unterwegs.

"Außerdem geht es auch darum, Fakten und Informationen in die Netzwerke zu bringen, auf denen viele Fake News unterwegs sind."

Es sei auch ein wichtiger Beitrag zur politischen Meinungsbildung, bestimmte Zielgruppen auf den großen Netzwerken zu erreichen.

Was ist die richtige Plattform für mich?

Hörerin Kerstin Hinsch fragt sich, welche Plattform die richtige für Sie ist. Sie möchte möglichst viele Infos über einen kurzen schnellen Weg finden.

"Für mich ist es schwer zu selektieren, wo ich genau das finde, was ich brauche. Ich finde die App toll, aber frage mich, ob sie das Richtige für mich ist."

Wolf-Hendrik Müllenberg empfiehlt an dieser Stelle das Angebot auf Instagram. Dort versuche man, ein komplettes Bild zu liefern, inklusive erweiterter Informationen. Doch auch die NDR Info App biete ein gutes Angebot, das Highlights bündelt.

Jasmin Klofta bei der Diskussion "NDR Info im Dialog" am 02.04.22 zum Thema Social Media. © NDR Foto: Jenny von Gagern
Redakteurin Jasmin Klofta bei der Diskussion "NDR Info im Dialog" am 02.04.22 zum Thema Social Media.

Jasmin Klofta, zuständig für Entwicklung von digitalen Angeboten im Programmbereich Information, erklärt die Idee der Rückführung: es gebe den Anspruch Nutzer*innen von Drittplattformen auf die eigenen zurückzuführen, beispielsweise von YouTube auf die Audiothek oder die Mediathek. Zudem erklärt sie, dass Krisensituationen wie die Corona-Krise zwar ein guter Anlass seien nach Informationen und Orientierung suchen:

"Ansonsten konkurrieren wir aber mit dem riesigen Angebot, das es insgesamt online gibt."

Wie schnell werden Inhalte für Social Media produziert?

Hörer Thomas Fischer fragt sich, wieviel Zeit man sich in der Social-Media-Redaktion nehmen kann, um einen Beitrag zu produzieren?

"Wird manchmal zu schnell gepostet? Das ist schließlich was anderes, als wenn man die Nachrichten hört."

Wolf-Hendrik Müllenberg erklärt dazu, es gebe einen Posting-Rhythmus von drei bis vier Beiträgen pro Tag. Je nach News-Lage versuche man Posts ausgeruht zu machen. Anders bei Twitter, das als nachrichtlich getriebenes Medium viel schneller sei. Nils Rasmussen ergänzt:

"Wir arbeiten nach dem BBC-Motto Be first, but first be right. Wir sind also deutlich vorsichtiger als private Marktbegleiter."

Lineares bleibt weiterhin wichtig

Abschließend erklärt Nils Rasmussen, dass zwar immer mehr Menschen Medien hauptsächlich nicht-linear konsumieren:

"Trotzdem erreichen wir mit Radio und Fernsehen immer noch viel mehr Menschen als mit unseren digitalen Angeboten."

Hörer Thomas Fischer ist an dieser Stelle froh, dass es in Zukunft auch die Möglichkeit geben wird, sich weiterhin linear zu informieren. Er habe in der Runde viel über den Hintergund erfahren, wie Nachrichten in den sozialen Medien entstehen. Hörer Stefan Remmers schließt ab mit einem Appell:

"Nutzen sie in diesen herausfordernden Zeiten die Macht und Möglichkeiten, die sie haben."

Moderatorin Birgit Langhammer bedankt sich für die klugen Fragen und Vorschläge und freut sich auf ein Wiedersehen in Präsenz, wenn der NDR die Türen wieder aufmachen kann.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 02.04.2022 | 11:00 Uhr

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