Starke Stücke (Wiederholung)
Donnerstag, 06. Mai 2021, 19:00 bis
20:00 Uhr
Was macht ein Werk zu einem Meisterwerk? Welche Herausforderungen stellt es an die Interpretinnen und Interpreten? Warum berührt uns gerade diese Musik so tief? Diesen Fragen geht die Reihe "Starke Stücke" auf NDR Kultur nach. Am 6. Mai spielt die NDR Radiophilharmonie in einer Live-Übertragung aus dem Großen Sendesaal Hannover die achte Sinfonie von Antonín Dvořák. Am Dirigentenpult steht der gebürtige Hannoveraner Cornelius Meister, der schon als 17-Jähriger bei der NDR Radiophilharmonie hospitiert hatte. Seine Karriere hat ihn inzwischen um die ganze Welt geführt. Aktuell ist er Generalmusikdirektor der Stuttgarter Staatsoper.
Dvořáks selbstbewusste Sinfonie Nr. 8
Von den neun Sinfonien des Tschechen Antonín Dvořák ist achte besonders populär geworden. Viel böhmische Volksmusik, Optimismus und Lebensfreude klingen hier an. "Die Melodien fliegen mir nur so zu", schrieb der Komponist 1889 aus seinem ländlichen Sommerhäuschen Vysoká an einen Freund. Gleichzeitig ist diese Sinfonie von einer ganz eigenen Klangsprache geprägt. Dvořák selbst betonte, dass sie ein von seinen bisherigen Sinfonien "verschiedenes Werk … mit individuellen, in neuer Weise ausgearbeiteten Gedanken" sein solle.
Poetische Stimmungsbilder
Neuartig waren vor allem die melodische Fülle und die vielfältigen poetischen Stimmungsbilder, die er für dieses Werk entworfen hatte - teils in sehr freier Handhabung der traditionellen sinfonischen Formstrukturen. Sein ehemaliger Mentor und Kollege Johannes Brahms vermisste bei so viel "Fragmentarischem" die "Hauptsachen". Kritiker der ersten Aufführungen dagegen konstatierten, es sei unmöglich, "nicht zu fühlen, dass die Musik versucht, sehr verständlich von Geschehnissen außerhalb ihrer selbst zu sprechen".
